Causa Meinl: Banker drohen jetzt bis zu 70 Jahre Haft!
Das FBI zieht die Schlinge um den Ex-CEO der Meinl Bank, Peter Weinzierl, immer enger zusammen: Die schweren Vorwürfe und seine Rolle im Odebrecht-Skandal könnten ihn nun bis an sein Lebensende hinter Gitter bringen. Dazu kommt: Sein Anwalt darf ihn nicht in dem Fall vertreten.
Welche Pläne auch immer Peter Weinzierl für die Woche nach Pfingsten geschmiedet hatte, eine Festnahme stand sicherlich nicht auf seiner Agenda. Dennoch war es genau das, was den Ex-CEO der früheren Meinl Bank am Dienstag erwartete, nachdem er von seinem neuen Wohnsitz in Moskau nach London gereist war. Dort lief der 56-Jährige nämlich direkt in die Arme der Justiz, die ihn wie berichtet aufgrund einer Anklage des US-Bezirksgerichts Eastern District of New York festnahmen.
Die Vorwürfe sind schwer: Der Ex-Banker soll an dem brasilianischen Odebrecht-Schmiergeld-Skandal beteiligt gewesen sein und Geld gewaschen haben. Für diese schlimmen Delikte will das FBI eine schwere Beweislast angesammelt haben, weshalb nun in der britischen Hauptstadt die Handschellen klicken konnten. Auf russischem Boden war Weinzierl sicher, da Vladimir Putin nicht an die USA ausliefert, wie allgemein bekannt ist.
Weinzierl muss sich einen neuen Anwalt suchen
Wie der “Kurier” nun in Erfahrung brachte, war Peter Weinzierls Festnahme nicht zu vermeiden, denn niemand hatte davon gewusst. Der Haftbefehl kam für Weinzierl genauso aus heiterem Himmel wie für seinen Anwalt Christof Dunst. Auf Anfrage der Zeitung erklärte dieser, dass er nichts von den Ermittlungen gegen seinen Mandanten in den USA gewusst habe: “Auch für mich kam diese Information durchaus überraschend, mir war nicht bekannt, dass gegen meinen Mandanten in den USA strafrechtlich ermittelt wird.”
Der Top-Anwalt kann dem Ex-Banker in dieser Misere aber auch nicht weiterhelfen, da Dunst das rechtlich gar nicht erlaubt wäre: “Da ich weder im Vereinigten Königreich noch in den USA vertretungsbefugt bin, kann ich Herrn Weinzierl naturgemäß weder im nunmehr anscheinend laufenden Auslieferungsverfahren in London noch allenfalls letztlich im Strafverfahren in den USA selbst vertreten”, führt der Anwalt in dem Statement aus. Das bedeutet, dass Peter Weinzierl sich für das US-Verfahren einen neuen Rechtsbeistand suchen muss – und das könnte für den mit schweren Vorwürfen konfrontierten Top-Manager zu einem taktischen Nachteil in dem Verfahren werden.
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