Chaos und Ausfälle an Flughäfen – AUA erhöht Preise trotzdem
Am Samstag cancelte die AUA 52 der 250 geplanten Flüge. Der Grund: Personalausfälle wegen positiver Corona-Tests. Trotz der verschlechterten Qualität erhöht die die Fluglinie ihre Preise – Schuld seien Versorgungsprobleme der Raffinerie Schwechat. Eine Flugbegleiterin rät aufgrund des Chaos an vielen Flughäfen generell vom Fliegen ab: “Ich scherze nicht – fahren Sie besser!”, schreibt sie auf Twitter.
Verspätete oder gecancelte Flüge sind momentan an vielen europäischen Flughäfen an der Tagesordnung. Die Bilder von den kilometerlangen Schlangen am Amsterdamer Flughafen gingen viral. Auch in Österreich kommt es vermehrt zu Unregelmäßigkeiten: Am Wochenende ließ die AUA knapp 100 Flüge ausfallen. Was viele Kunden aufregt: Trotz der verminderten Flugqualität wird sie die Preise für Flugtickets deutlich erhöhen.
"Einzige Chance, profitabel zu werden, ist, Ticketpreise zu erhöhen"
Anette Mann, die neue Chefin der österreichischen Lufthansa-Tochter, sagte in einem Interview, dass das Fliegen zukünftig sowieso teurer werden wird. “Unsere einzige Chance auch wieder profitabel zu werden, ist es natürlich, die Ticketpreisen zu erhöhen. (…) Man wird das auch in Zukunft spüren, Fliegen wird teurer.” Die Erhöhung käme jedoch nicht – wie bei anderen Fluglinien– aufgrund von Personalmangel. Das Hauptproblem seien die gestiegenen Kerosinpreise und das Versorgungsproblem der Schwechater Raffinerie. Personell sei man gut aufgestellt, habe dem Mangel durch 150 Neuanstellungen entgegengewirkt. Die Flugausfälle am Wochenende seien den Corona-Ausbrüchen unter Crewmitgliedern geschuldet.
Chaos auf Amsterdamer Flughafen
Die Bilder vom Amsterdamer Flughafen gehen momentan viral: Bis zu sechs Stunden Wartezeit mussten Flugpassagiere am Wochenende am Sicherheitscheck in Kauf nehmen. Viele Flüge wurden ganz gestrichen.
Current line at the Amsterdam-Schiphol Airport
— Nolan 'Anti-lawn Activist' Monaghan (@nolan_monaghan) June 26, 2022
If you can avoid flying please do -- it's torture right now https://t.co/82whIUVz9s pic.twitter.com/iZFyT0w3Z3
Flugbegleiterin rät vom Fliegen ab
Eine französische Flugbegleiterin gab auf Twitter Tipps an Flugreisende und empfahl, Kurzstreckenflüge weitestgehend zu vermeiden: “1. Alles was unter 7 Stunden Fahrzeit ist – fahren sie ! Ich scherze nicht”. Auch solle man die Apps der gebuchten Fluglinie herunterladen, um auf dem neuesten Stand zu sein, ob der Flug überhaupt stattfinde “3. Fliegen Sie früher weg, als sie eigentlich müssten.” Sie habe “viele Tränen wegen verpasster Hochzeiten oder Beerdigungen” erlebt. Auch solle man Flüge in der Früh buchen, da “der Sommer die Saison der Stürme” sei, die sich üblicherweise erst gegen Abend aufbauen. Man solle Verspätungen von drei Stunden immer einplanen: “Eine Stunde, sehr unwahrscheinlich, 30 Minuten Verspätung fast unmöglich”. Auch sei man am Amsterdamer Flughafen “völlig unterbesetzt. Was Sie in den Nachrichten sehen, ist eine Untertreibung.” Sie erklärt: “Wenn wir als Flugbesatzung auf verspäteten Flügen sind, und mehr als 16 Stunden an Bord sind, dann müssen die Folgeflüge gestrichen werden. Es geht nicht anders, es ist nicht erlaubt, mehr zu arbeiten.”
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