Was einst die deutsche Ingenieurskunst dominierte, wird heute in Peking perfektioniert. Der CR450, jüngster Vertreter der „Fuxing“-Zugreihe, steht für die kompromisslose Innovationskraft Chinas – schneller, effizienter und aerodynamischer als alles, was bislang auf konventionellen Schienen fuhr.

Bei den jüngsten Testfahrten erreichte der Zug eine Höchstgeschwindigkeit von 453 Kilometern pro Stunde. Doch die wahre Sensation folgte wenig später: Zwei CR450 donnerten mit einer kombinierten Geschwindigkeit von 896 km/h aneinander vorbei – ein Weltrekord für klassische Schienenfahrzeuge.

Während Bahnprojekte in Deutschland und Österreich oft jahrelang in Planungsverfahren festhängen, fährt China längst auf der Überholspur – wortwörtlich und sinnbildlich.

Das technische Wunderwerk CR450

Der neue Hochgeschwindigkeitszug wurde im Vergleich zum Vorgänger CR400 in nahezu allen Bereichen überarbeitet. Der CR450 ist 50 Tonnen leichter, aerodynamisch optimiert und durch modernste Materialien noch energieeffizienter. Das abgesenkte Dach und die komplett verkleideten Drehgestelle verringern den Luftwiderstand um mehr als 20 Prozent – ein Meisterstück des Ingenieurwesens.

Doch nicht nur äußerlich beeindruckt der Zug: Auch im Inneren setzt China neue Maßstäbe. Trotz der Geschwindigkeit herrscht in den Waggons Ruhe wie in einem Pkw bei 70 km/h – eine Leistung, die selbst japanische und europäische Schnellzugentwickler aufhorchen lässt.

Mit WLAN, digitalen Displays und ergonomisch angepassten Sitzen zielt der CR450 auf ein Reiseerlebnis, das sowohl Komfort als auch Effizienz vereint.

Neue Verbindungen, neue Machtachsen

Schon ab dem kommenden Jahr soll der Zug auf der Strecke zwischen Shanghai und Chengdu verkehren und die Reisezeit von bisher zwölf auf nur viereinhalb Stunden verkürzen. Das bedeutet: wirtschaftliche Metropolen wachsen enger zusammen, Warenströme fließen schneller, und Millionen Reisende gewinnen täglich Zeit.