Chinas Computerspiel-Verbot stürzt Aktien in den Sinkflug
In China herrschen seit Monaten strikte Regulierungen in der Unterhaltungsbranche – vor allem bei Videospielen. Der Technologieriese Tencent hat dies nun zu spüren bekommen. Die Aktie ist um 60 Milliarden Dollar (51,83 Milliarden Euro) eingebrochen.
Die kommunistische Regierung in Peking hat die Zügel in der Unterhaltungsbranche in den vergangenen Monaten massiv enger gezogen. So beschränkten die Behörden etwa die Zeit, die Jugendliche im Alter unter 18 Jahren mit Online-Spielen verbringen dürfen, auf drei Stunden pro Woche. Neue Computer-Spiele wurden seit Sommer nicht mehr freigegeben. Der Marktwert des Technologieriesen Tencent war daraufhin um 60 Milliarden Dollar (51,83 Milliarden Euro) eingebrochen, die Aktien haben sich nicht mehr erholt.
Wachstum so gering wie seit dem Börsengang 2004
Die striktere Regulierung der chinesischen Internet-Giganten hat Tencent den Wind aus den Segeln genommen. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal zwar um 13 Prozent auf 142,4 Milliarden Yuan (19,24 Milliarden Euro), wie der Videospiele-Anbieter und Betreiber der Messenger-App WeChat am Mittwoch mitteilte. Das Wachstum war aber so gering wie seit dem Börsengang im Jahr 2004 nicht.
Mobile Gaming im Aufschwung
Tencent steigerte dennoch seinen Umsatz im vergangenen Quartal mit mobilen Spielen um neun Prozent. Der Konzerngewinn legte um drei Prozent auf 39,5 Milliarden Yuan zu. Vom Datenanbieter Refinitiv befragte Analysten hatten mit einem Gewinnrückgang gerechnet. “Wir nehmen das neue regulatorische Umfeld proaktiv an und glauben, dass es zu einer nachhaltigeren Entwicklung in der Branche beitragen kann”, sagte Tencent-Chef Pony Ma. Der Konzern geht davon aus, dass manche der regulatorischen Beschränkungen der Regierung temporär seien.
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