Ursprünglich sollen Neuwagen bereits ab 2025 im Schnitt nur noch 93,6 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen, was einer deutlichen Senkung um 15 Prozent entspricht. Ab 2035 dürfen sogar nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zugelassen werden. Doch diese Ziele geraten zunehmend in Konflikt mit der wirtschaftlichen Realität der Branche.

Die Automobilindustrie begründet ihre Forderung nach einem späteren Termin vor allem mit drohenden wirtschaftlichen Konsequenzen. Hersteller wie Volkswagen sehen sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert: Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge verläuft zögerlicher als erwartet, während zugleich der Absatz elektrifizierter Modelle stagniert.

Umweltschutzorganisationen kritisieren die Haltung der Hersteller massiv. Laut aktuellen Berechnungen würden durch eine zweijährige Verzögerung der Grenzwerte rund 11,8 Millionen zusätzliche Verbrennerfahrzeuge auf Europas Straßen gelangen – mit verheerenden Folgen: Der zusätzliche CO2-Ausstoß beliefe sich auf über 300 Millionen Tonnen, während Verbraucher europaweit mit Mehrkosten von rund 100 Milliarden Euro für Kraftstoffe rechnen müssten.

Hersteller im Wettlauf gegen die Zeit

Doch nicht alle Automobilunternehmen stecken gleichermaßen in Schwierigkeiten. Während Volvo die Vorgaben für 2025 bereits erfüllt hat und Marken wie Kia sowie Stellantis auf gutem Kurs sind, kämpfen andere, insbesondere VW und Ford, weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten. BMW gibt sich hingegen aufgrund seines hohen Anteils alternativer Antriebe optimistisch, die Ziele rechtzeitig zu erreichen.