Die Corona-Krise bremst Unternehmensgründungen, eröffnet aber auch Chancen für digitale Geschäftsmodelle
Schwierige Zeiten für Start-Ups: In Deutschland wurden 2020 weniger Unternehmen gegründet als im Jahr zuvor. Besonders am Beginn der Pandemie wurden viele Pläne auf Eis gelegt. Vor allem die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die Unsicherheiten machen ihnen zu schaffen.
Wegen der Corona-Pandemie wird die Zahl von Unternehmungsgründungen nach Einschätzung von Experten sinken. “Die Corona-Krise brachte hohe Belastungen für Selbstständige und Unternehmen mit sich, die wirtschaftliche Unsicherheit ist dabei deutlich gestiegen. Zu Beginn des Jahres 2020 wurden daher zunächst viele Gründungsplanungen auf Eis gelegt”, sagte die Chefvolkswirtin der Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib, der Deutschen Presse-Agentur.
Schwieriges Umgeld: Einschränkungen, Lockdowns
Zwar seien im zweiten Halbjahr einige der Gründungspläne nachgeholt und letztlich doch realisiert worden. “Die Gründungstätigkeit war 2020 insgesamt aber dennoch schwächer als im Jahr davor.” Genaue Zahlen für 2020 will die KfW erst Mitte des Jahres vorlegen.
2019 noch war die Zahl der Existenzgründungen gestützt durch die Entwicklung von Konjunktur und Arbeitsmarkt erstmals seit Jahren wieder angezogen. Die KfW Bankengruppe mit Sitz in Frankfurt geht im “Gründungsmonitor 2020” von einem Plus von rund 58.000 auf 605.000 Gründungen aus. Corona-bedingte Einschränkungen des öffentlichen Lebens oder Lockdowns in kompletten Branchen erschwerten die Kundengewinnung, erläuterte ein Sprecher. In einem solchen Umfeld zu gründen sei äußerst schwierig. “Das ist gerade für neue Unternehmen, die noch keinen Kundenstamm aufgebaut haben, eine enorme Herausforderung.” Andererseits habe die Krise neue Bedarfe geschaffen und es hätten sich neue Geschäftsgelegenheiten ergeben. “Insbesondere digitale Geschäftsmodelle dürften davon profitieren”, heißt es.
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