Das altehrwürdige Südbahnhotel öffnet wieder die Pforten – nach 45 Jahren
Nach einem langen Dornröschenschlaf soll das vornehme Südbahnhotel am Semmering bald wieder Gäste beherbergen. Ein Immobilienunternehmer kaufte das Haus. Das Land Niederösterreich hofft auf einen “Impuls, der die Renaissance des Semmerings weiter vorantreiben wird”.
Nach einem 45 Jahre währenden Dornröschenschlaf soll das alt-ehrwürdige Südbahnhotel erstmals wieder als Hotel eröffnen. Immobilienunternehmer Christian Zeller hat das legendäre Grand Hotel über seine Privatstiftung gekauft, wie das Wirtschaftsmagazin “Gewinn” berichtet. “Das Südbahnhotel soll wieder als Hotel eröffnen. Dabei wird es einen Fokus auf Kulturveranstaltungen geben”, wird darin der Unternehmer zitiert. Zum Kaufpreis gab es keine Angaben. Vonseiten des Landes Niederösterreich zeigte man sich erfreut.
Verkäufer war im Oktober den Angaben zufolge die deutsche Klinik-Bavaria-Gruppe. Für die weitere Planung sei man auch in enger Abstimmung mit dem Land Niederösterreich, um die Tourismusregion Semmering nachhaltig zu stärken, sagt Zeller.
Bis heute ruht der Glanz des Fin de Siècle und der Habsburger auf dem noblen Hotel. Gleich nach seiner Eröffnung als erstes Semmeringhotel im Jahr 1882 genossen hier die höchsten Kreise der Wiener Gesellschaft die alpine Sommerfrische nahe Wien, unter ihnen Erzherzöge und Minister, und selbst Kaiserin Elisabeth. Der Semmering begann aufzublühen und mit ihm das Südbahnhotel, dessen Erfolgsgeschichte mit dem Anschluss an das Deutsche Reich im Jahr 1938 jäh endete. Die bisher so zahlreich erschienenen, großbürgerlichen jüdischen Gäste blieben mit einem Schlag aus. Nach 1945 konnte das Südbahnhotel an seine ruhmreiche Vergangenheit nicht mehr anschließen.
1976 wurde der Hotelbetrieb eingestellt. Seitdem stand die schlossartige, 18.000 Quadratmeter große Immobilie leer. In den vergangenen Jahren diente das Südbahnhotel in den Sommermonaten als Spielstätte für Kulturveranstaltungen etwa beim “Kultur.Sommer.Semmering”.
Das Hotel war 1882 eröffnet worden und stand bis vor den Zweiten Weltkrieg für altösterreichische Sommerfrische der Luxusklasse. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Tourismuslandesrat Jochen Danninger (beide ÖVP) erklärten in einer Aussendung: “Wir freuen uns über diese gute Nachricht für die gesamte Region. Denn Christian Zeller ist ein ausgewiesener Kenner von Kunst und Kultur und mit der Region rund um den Semmering tief verwurzelt.” Die Revitalisierung der großen Hotels am Semmering benötige sehr gute und durchdachte Konzepte, sagte Mikl-Leitner: “Wir erwarten uns dadurch einen weiteren Impuls, der die Renaissance des Semmerings weiter vorantreiben wird.” (APA/Red)
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