Die Österreicher kaufen weiterhin gerne ein. Stark eingebrochen sind die privaten Konsumausgaben nur im Corona-Jahr 2020 – um damals beachtliche 8,5 Prozent. Seither steigen sie aber wieder. Daran hat auch ein für die Wirtschaft weitgehend tristes Jahr wie das heurige nichts geändert. Nach starken Zuwächsen bei den privaten Konsumausgaben im Jahr 2021 (plus 4,2 Prozent) und 2022 (plus 5,7 Prozent), werden sie auch heuer um voraussichtlich immerhin 0,8 Prozent wachsen.

Was Wifo rechnet weiterhin mit steigenden Konsumausgaben angesichts einer ebenfalls steigenden Kaufkraft.

Wohlgemerkt: Hier ist vom realen Anstieg die Rede. Die Inflation ist hierbei also berücksichtigt, und die wird heuer nach jetzigen Prognosen der Nationalbank voraussichtlich 7,8 Prozent betragen.

„Passt nicht zur Erzählung eines immer stärker verarmenden Landes“

Es zeigt sich: Die Mischung aus Inflation und Rezession hat zwar die Stimmungslage in der heimischen Wirtschaft massiv gedämpft, doch der Konsum bleibt weiterhin stabil. „Das passt nicht ganz zur Erzählung eines immer stärker verarmenden Landes“, bemerkt Franz Schellhorn, Direktor der Wiener Denkfabrik Agenda Austria. Auch wenn die Wirtschaft heuer kriselt, verarmen die Bürger nicht.

Die Wirtschaft leidet – doch die Kaufkraft steigt weiterhin

Passend zu dieser Entwicklung steigt auch die Kaufkraft – trotz Krise. Die Lohnabschlüsse gleichen die Inflation immer rückwirkend aus. Deshalb „werden die Bruttolöhne pro Kopf 2024 ähnlich stark wachsen wie 2023, und 2024 um rund 22 Prozent höher sein als 2021, als der Inflationsschub einsetzte“, schreibt das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo. Damit sollten die Nettolöhne inflationsbereinigt im kommenden Jahr um vier Prozent steigen.

Angesichts dieser Entwicklungen dürfte der Privatkonsum auch im kommenden Jahr deutlich zulegen. Das Wifo rechnet 2024 mit einem realen Anstieg des Privatkonsums um 1,8 Prozent.