Vor allem in der Industrie bleibt die Lage kritisch. Auch wenn das Beschäftigungsbarometer in diesem Bereich leicht gestiegen ist, zeichnet sich weiterhin eine Reduzierung von Arbeitsplätzen ab. Unternehmen reagieren auf die wirtschaftliche Unsicherheit mit einem vorsichtigen Kurs und setzen verstärkt auf Kosteneinsparungen.

Drastisch sind die Entwicklungen jedoch vor allem im Dienstleistungssektor. Hier rutschte der ifo-Indikator von plus 1,0 auf minus 1,4 – ein klares Signal für einen verschärften Personalabbau. Besonders betroffen ist die IT-Branche, die mit einer sinkenden Nachfrage und einem verschärften Wettbewerbsumfeld zu kämpfen hat.

Handel und Baugewerbe bleiben unter Druck

Auch im Handel bleibt die wirtschaftliche Lage herausfordernd. Viele Unternehmen versuchen, mit schlankeren Strukturen auszukommen und setzen auf Einsparungen im Personalbereich. Im Baugewerbe zeigt sich ein ähnlicher Trend – die Zurückhaltung bei Investitionen und steigende Finanzierungskosten sorgen dafür, dass weniger neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Der anhaltende Arbeitsplatzrückgang hat mehrere Ursachen. Neben dem allgemeinen Strukturwandel in der Wirtschaft spielen hohe Energiekosten, eine steigende Inflation und eine schleppende Nachfrage eine entscheidende Rolle. Unternehmen stehen unter wachsendem Kostendruck und passen ihre Belegschaften entsprechend an.

Wirtschaftsforscher warnen vor langfristigen Folgen

Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, fasst die Situation zusammen: „Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt – auch wegen des Strukturwandels in der Wirtschaft.“

Eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus dem November 2024 zeigt ein noch düsteres Bild als die Daten des ifo-Instituts: Vier von zehn Unternehmen planen 2025 den Abbau von Stellen, während nur 17 % angeben, neues Personal einstellen zu wollen.

Die Folgen für den Arbeitsmarkt wären gravierend – und würden die gesamte Wirtschaftsstruktur nachhaltig verändern.