Money, Money, Money: Die großen Austro-Banken setzen Kurs auf Gewinn
Trotz eines pandemiebedingten Rückschlages im Vorjahr konnten sich Österreichs größte Banken gut von Corona erholen. Die Raiffeisen Bank International (RBI), Erste Group sowie die Bank-Austria-Mutter UniCredit schließen das Halbjahr mit einer mehr als positiven Bilanz ab.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode 2020 sieht es auf den Konten österreichischer Banken durchaus rosig aus, wie die Halbjahresbilanzen dreier der größten Big Player am heimischen Finanzmarkt am Freitag attestierten: So konnte etwa die Raiffeisen Bank International (RBI) ihren Gewinn in den vergangenen sechs Monaten um zwei Drittel auf 612 Millionen steigern. Die RBI führt ihren Erfolg auf eine niedrigere Vorsorge für Kreditausfälle zurück. Somit hat die Bank ihren Gewinn um 66 Prozent erhöht. Ihre Risikokosten hat die RBI von 312 Millionen Euro auf 110 Millionen Euro gekürzt. RBI-Vorstandschef Strob sagt: “Wir sind mit dem Verlauf des ersten Halbjahres sehr zufrieden”.
Deutliche Gewinnsteigerung der Erste Group
Auch die Erste Group freut sich über eine glänzende Bilanz: Ihr Nettogewinn ist von 294 Miollionen Euro im Vorjahr auf 918 Millionen Euro geklettert, wodurch der Gewinn des ersten Halbjahres 2019, der 732 Millionen Euro betrug, ebenfalls übertroffen wurde. Die Erste Group konnte ihre Risikokosten von den pandemiebedingten 675 Millionen Euro im Vorjahr auf 83 Millionen Euro abschmelzen. Zudem plant die Bank eine weitere Dividende von 1 Euro je Aktie für Aktionäre, nachdem bereits 0,5 Euro/Aktie für 2020 ausgeschüttet wurden. Finanzvorstand Stefan Dörfler erklärt: “Eine solide Ertragslage, stabile Kosten und ein im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 deutlich geringeres Volumen an Risikovorsorgen haben zu einer deutlichen Verbesserung unseres Halbjahresergebnisses beigetragen. Für das Gesamtjahr 2021 sind wir vorsichtig optimistisch, weil wir uns bewusst sind, dass vieles vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängt”.
UniCredit mit kräftigem Gewinn
Das Mailänder Geldhaus und Mutterunternehmen der Bank Austria UniCredit schließt das erste Halbjahr 2021 mit einem Gewinn von 1,921 Milliarden Euro ab – 1,03 Milliarden Euro erzielten sie alleine im zweiten Quartal 2021. Im vorjährigen Vergleichszeitraum verzeichnete die Bank einen Verlust von 2,28 Milliarden Euro. Im Heimatmarkt Italien verdiente UniCredit mit 357 Millionen Euro mehr als dreimal so viel als im Vorjahr. Die Risikovorsorge für faule Kredite lag deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die zweitgrößte italienische Bank rechnet im Gesamtjahr 2021 mit Erträgen von 17,1 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 3 Milliarden Euro. Die Kosten dürften im Gesamtjahr 9,9 Milliarden Euro betragen. (apa/red)
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