Die Krise schlägt ein: Diese Produkte fehlen bald im Supermarkt
Nach gewissen Marken sucht man in den Supermarkt-Regalen zurzeit vergeblich, Tendenz steigend. Der Grund: Wegen der Teuerungskrise tobt ein Streit zwischen Händlern und Herstellern. Er mündete in einem Lieferstopp des Mars-Konzerns an Rewe.
In einer Mangelwirtschaft befindet sich Österreich zum Glück noch nicht. Doch nach manchen Produkten sucht man in gewissen Supermärkten zurzeit vergebens. Bei Billa, Penny und Adeg etwa sind Frischkäse-Aufstriche von Philadelphia, Pringles-Kartoffelchips und die bei Jung (und Alt) beliebten Gummibären von Haribo nicht auffindbar, wie „Ö1“ berichtet.
Doch das ist noch nicht alles.
Bei Schokoriegeln, Whiskas-Katzenfutter und Ben's Reis drohen Engpässse
Bald dürften auch Schokoriegel wie Mars oder Snickers fehlen, und in weiterer Folge noch andere Produkte des Mars-Konzerns, darunter Tiernahrung wie das Hunde- und Katzenfutter Pedigree und Whiskas, und Wrigley’s-Kaugummis und Ben’s Reis.
Der Hintergrund: Die Teuerungskrise hat eine Streit zwischen den Händlern und Hersteller-Konzernen entfacht. Im Falle des Rewe-Konzerns (Billa, Billa Plus, Bipa, Penny, Adeg) hat das zu Lieferstopps geführt.
Rewe bleibt hart: „Sind ein Schutzschild für unsere Kunden“
Markenartikelhersteller wie Mars wollen die Produktpreise erhöhen, aber Rewe macht nicht mit – und bleibt hart. Gegenüber den „Salzburger Nachrichten“ unterstreicht Rewe-Sprecher Paul Pöttschacher: „Wir werden nicht zulassen, dass Kunden in Österreich deutlich mehr zahlen als in anderen Ländern“. Mars habe geringere Preissteigerungen nicht akzeptiert und daher die Belieferung eingestellt.
Ebenso äußert sich Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti im „Ö1-Morgenjournal“: „Wir sind ein Schutzschild für unsere Kunden gegenüber überzogenen Preisen. Wir akzeptieren nicht, dass internationale Unternehmen Preissteigerungen fordern, die nicht nachvollziehbar sind“.
Hersteller rechtfertigen Preise mit höheren Kosten
Die Markenartikelhersteller geben der Kostenexplosion für Energie, Düngemittel, Verpackungen und Personal die Schuld. „Da gibt es keinen Spielraum mehr, wenn sich die Herstellkosten um 20 Prozent erhöhen“, meint Günter Thumser vom Verband der Markenartikelindustrie.
Haraszti widerspricht: In der jetzigen Krise sei jeder gefordert. Rewe habe bereits reagiert und die eigenen Margen nach unten geschraubt. Zurzeit betrage die Spanne des Handels ein bis zwei Prozent, die der Markenhersteller beliefe sich jedoch auf 20 bis 30 Prozent. „Jeder muss in der Krise seinen Beitrag leisten und wir verlangen das auch von unseren Lieferanten.“
Spar geht andere Wege
Von keinerlei Lieferstopps ist zurzeit Hauptkonkurrent Spar betroffen. Haraszti will das nicht kommentieren, zeigt sich davon aber unbeeindruckt: „Wir werden von gewissen Lieferanten nicht mehr beliefert, weil wir die Preise nicht zahlen wollen“. Allerdings könne Billa ja auf Eigenmarken, wie die 700 Artikel von „Clever“ zurückgreifen.
Dass Rewe bei den eigenen Produkten die Preise selbst kräftig nach oben schraubt, wie Markenhersteller behaupten, bestreitet der Rewe-Boss. Richtig sei aber, dass man für heimische Ware durchaus bereit ist, etwas mehr zu zahlen als für die Angebote der internationalen Markenkonzerne.
Sollte der Streit am Ende zu niedrigeren Preisen führen, könnte er auch sein Gutes haben.
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