
Die Zinsen müssen runter: Trump drängt Powell zum Rückzug
US-Präsident Donald Trump stichelt erneut gegen Jerome Powell, den Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Der Hintergrund: Powell hält an seinem zögerlichen Kurs fest und scheut weiterhin Zinssenkungen. Für Trump ist das ein Unding. Er fordert endlich Kürzungen, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Vor Journalisten im Weißen Haus sprach sich Trump vor kurzem deutlich gegen Powells Kurs aus. Auf die Frage, ob Powell gehen solle, feuerte Trump: „Ich wünschte mir, er würde zurücktreten – falls er das will. Er hat einen lausigen Job gemacht.“ Powell sei dem Republikaner zufolge schlicht eine „dumme Person“. Für Trump ist klar: Hielte die Notenbank den Leitzins nicht künstlich oben, könnte der Staat beim Schuldendienst riesige Summen sparen – bis zu „Hunderte Milliarden“, wie er es nennt. „Womöglich könnte man so bis zu 950 Milliarden US-Dollar sparen“, rechnet Trump vor.
Nur Zinssenkungen sichern Wachstum
Die seit Monaten hohe Zinslast bremst Investitionen, verteuert Kredite und kostet Milliarden. Trump fordert einen klaren Kurswechsel. Er stellte in Aussicht, dass er niemanden zum neuen Chef der Notenbank machen wird, der weiter auf hohen Zinsen besteht: „Wenn ich glaube, dass jemand die Zinsen so belassen wird, wie sie sind, werde ich ihn nicht einsetzen“, stellte er klar. „Davon gibt es eine Menge“, so Trump weiter.
Der Präsident bringt sich damit schon jetzt für die Neubesetzung in Position. Dennoch hat Powell knapp ein Jahr an der Spitze der Fed – dann kann Trump einen Nachfolger vorschlagen, dem Senat vorlegen und die Zinswende mit voller politischer Rückendeckung vorantreiben.
Die Fed bleibt vorsichtig
Die Notenbank selbst verweist weiter auf robuste Wirtschaftsdaten. Der Arbeitsmarkt sei stark, die Inflation bewege sich nach wie vor leicht über dem Zielwert von zwei Prozent. Aus Sicht von Powell kein Grund, hektisch an der Zinsschraube zu drehen – auch, weil neue Zölle oder Trumps die Preise zusätzlich anheizen könnten. Doch diese Begründung überzeugt Trump nicht. Für ihn ist klar: Nur mit niedrigeren Zinsen bleibt die US-Wirtschaft konkurrenzfähig.
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