Dramatische Entwicklung: Aus fehlenden Fachkräften wurde Arbeitskräftemangel
Schon seit Jahren wird der Fachkräftemangel beklagt, nun spitzt er sich zu: Eine Analyse der Agenda Austria zeigt, dass in Österreich bereits jedes dritte Dienstleistungsunternehmen und jedes fünfte Industrieunternehmen seine Produktion einschränkt, weil es nicht genügend Personal findet.
Zugesperrte Gasthäuser, Betriebe, die Aufträge ablehnen, weil ihnen die Arbeitskräfte fehlen: Neben Corona, dem Ukraine-Krieg, Lieferkettenproblemen, Materialknappheit und hoher Inflation macht heimischen Unternehmen immer mehr die Suche nach Arbeitskräften zu schaffen.
Gefährlich Entwicklung für Wirtschaft
Dadurch werden sie in ihrer Geschäftstätigkeit behindert. „Mittlerweile erleben wir in Österreich also nicht mehr nur einen Fachkräftemangel, sondern einen Arbeitskräftemangel“, sagt Marcell Göttert, Volkswirt der Agenda Austria. Die Zahlen (Bild) untermauern diese Argumentation: Mittlerweile verringern mehr als 30 Prozent der Dienstleistungsunternehmen und 20 Prozent der Industriebetriebe ihre Produktion, weil sie nicht genügend Personal finden.
Agenda sieht falsche Anreize: Arbeiten zahlt sich nicht aus
Seit gut zehn Jahren ist laut Agenda Austria hier ein ansteigender Trend zu beobachten: Unternehmen finden nicht mehr genügend Personal. Doch wie soll man das Problem lösen? Die Politik sollte die Anreize so setzen, dass Menschen wieder lieber mehr statt weniger arbeiten, fordert der Think Tank.
Dabei solle vor allen Dingen die Steuer- und Abgabenlast im Fokus stehen. „Wenn man sieht, wie viele erarbeitete Euros abgeben werden müssen und wie wenige im Börserl zurückbleiben, ist es kein Wunder, dass die Leute lieber weniger statt mehr arbeiten“, argumentiert Göttert.
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