Die E-G-Klasse startet bei 146.990 Euro – verkauft wird sie kaum. „Das Auto steht wie Blei bei den Händlern, das ist ein kompletter Flop“, so eine Führungskraft gegenüber dem Handelsblatt. Ein Manager ergänzt: „Das ist ein Nischenmodell, die Stückzahlen sind sehr gering.“

Bis April 2025 wurden europaweit nur 1.450 Strom-Gs zugelassen – dem stehen 9.700 verkaufte Verbrenner-G-Klassen gegenüber. In China setzte Mercedes 58 E-Modelle ab, in Südkorea 61 – in den USA kein einziges. 

Zu schwer, zu wenig Reichweite: kaum Nutzen für Kunden

Mit rund 3,1 Tonnen Leergewicht, nur 415 kg Zuladung, keiner Anhängelast und bis zu 473 km Reichweite stößt das E-Modell an physikalische Grenzen. Technisch überzeugt es im Gelände, doch das reicht nicht. „Die Leute wollen eine echte G-Klasse – mit sechs oder acht Zylindern“, sagt ein Konzerninsider.

Mercedes korrigiert Kurs: Neue G-Klasse womöglich mit Benziner

Der klassische Geländewagen bleibt gefragt: Über 42.000 Stück pro Jahr laufen bei Magna in Graz vom Band. Der Absatz stieg zuletzt um 18 %. Dagegen bleibt der Anteil vollelektrischer Mercedes-Modelle im ersten Quartal 2025 unter 10 %.

Die Folge: Der für 2027 geplante Mini-G soll nun doch auch als Verbrenner kommen. „Das wird geprüft“, so ein Manager. Ein Ingenieur ergänzt: Die Mehrkosten seien gering. Möglich macht das die flexible MMA-Plattform – sie unterstützt sowohl E-Antrieb als auch klassische Motoren.

Deutsche E-Strategie schlägt fehl

Immer deutlicher zeigt sich: Deutsche Elektroautos bleiben im Showroom stehen, während chinesische Hersteller mit günstigeren, technologisch wettbewerbsfähigen Modellen den Markt erobern. Die Nachfrage nach hochpreisigen Stromern aus Deutschland bricht ein – der E-Plan der großen Hersteller gerät ins Wanken. Marken wie Mercedes sehen sich gezwungen, ihre Strategie anzupassen – zurück zu Verbrennern.