Energiekrise: Europäischer Gaspreis so niedrig wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr
Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine schnellte der Erdgaspreis in astronomische Höhen. Er betrug zwischendurch bis zu 350 Euro je Megawattstunde (MWh). Inzwischen ist der Gaspreis wieder auf 42,50 Euro pro MWh gesunken, so niedrig war er zuletzt im August 2021.
Europäisches Erdgas war zuletzt im Sommer 2021 so günstig wie jetzt. Der Preis für den richtungsweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat ist bis auf 42,50 Euro je Megawattstunde (MWh) gesunken.
Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine waren die Erdgaspreise dramatisch nach oben geschnellt. Grund dafür war die drastische Drosselung der Erdgaslieferungen an Europa durch Russland. Zeitweise wurden Preise von bis zu 350 Euro gezahlt. Zum Vergleich: Vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine hatte Erdgas rund 20 Euro je MWh gekostet.
Der Erdgaspreis sinkt seit Dezember kontinuierlich
Seit Dezember befindet sich der Preis für Erdgas wieder im Sinkflug. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Erdgasspeicher europaweit noch immer gut gefüllt sind. Die Gasreserven sind heute weit üppiger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das ist einerseits der verstärkten Importen von Flüssiggas (LNG), andererseits einer geringeren Nachfrage angesichts des milden Winterwetters geschuldet. Darüber hinaus war auch der winterliche Gasverbrauch der Industrie aus Kostengründen niedriger.
Die Politik ist auf jeden Fall optimistisch. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck gab sich jüngst im Hinblick auf die Gasversorgung im nächsten Winter optimistisch. Durch die Füllung der Gasspeicher in den Sommermonaten könnten massive Preissprünge verhindert werden, wie das im Vorjahr der Fall gewesen sei, erklärte er. Habeck machte diesbezüglich auf die niedrigen Großhandelspreise aufmerksam, zudem verwies er auf den Bau von Flüssigerdgasterminals in Deutschland. Dies erlaube es, dem kommenden Winter “etwas weniger bang” entgegenzusehen.
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