Energiekrise: Handelsverband warnt vor drohendem Ladensterben
Die galoppierenden Energiekosten und die hohe Inflation lasten schwer auf der Kauflaune der Konsumenten. Der um sich greifende Konsumrückgang könnte sich laut dem deutschen Handelsverband bald dramatisch auf kleine Geschäfte auswirken. Er warnt vor einem „Desaster in vielen Innenstädten“ und fordert die Politik auf, finanziell rasch zu handeln.
Der Handelsverband Deutschland schlägt Alarm. Der konsumhemmende Cocktail aus Energiekrise, Inflation und Zukunftssorgen könnte das Ladensterben in den nächsten Monaten beschleunigen. Sollte die Politik den kleinen Geschäften finanziell nicht schnell unter die Arme greifen, droht ein „Desaster in vielen Innenstädten“, so der Handelsverband. Selbst wenn die staatlichen Finanzmittel wegen der vielfältigen Krise knapp seien, müsse für den existenzbedrohten Einzelhandel dennoch etwas rausspringen.
Der Lebensmittelhandel ist besonders betroffen
Unternehmen des Einzelhandels mussten im August erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen – vor allem der Handel mit Lebensmitteln verzeichnete Rückgänge. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ging der Umsatz real um 1,3 Prozent verglichen mit Juli zurück. Im Vergleich zum August des Vorjahres gab es sogar ein reales Minus von 4,3 Prozent. Beim Einzelhandel mit Lebensmitteln gab es einen realen Umsatzrückgang von 1,7 Prozent verglichen mit Juli und von 3,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Laut den Statistikern war dies das niedrigste Umsatzniveau seit Jänner 2017.
Auch in anderen Handelssparten gab es Umsatzeinbußen. Im Internet- und Versandhandel sanken die Umsätze im August gegenüber dem Vormonat um 7 Prozent und verglichen mit August vergangenen Jahres um 7,1 Prozent. Umsatzrückgänge gab es auch im Handel mit Textilien und Schuhen, bei Haushaltsgeräten und Baustoffen.
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