
Energiewende außer Kontrolle: Steuerzahler zahlt die Zeche
Deutschlands Energiewende produziert nicht nur Strom, sondern zunehmend auch Verluste – auf Kosten der Allgemeinheit. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete der Strommarkt so viele Stunden mit negativen Preisen wie nie zuvor. Während Solaranlagen zu Mittag auf Hochtouren laufen, fällt der Börsenstrompreis zeitweise unter null. Für Verbraucher klingt das zunächst günstig, aber für den Staatshaushalt ist es ein Milliardengrab.

Allein im Mai wurden laut Fraunhofer ISE an 112 Stunden negative Strompreise gemessen. Seit Jahresbeginn sank der Preis in 248 Stunden unter null Euro pro Megawattstunde – ein Rekord. Ein negativer Strompreis entsteht, wenn das Angebot an Strom die Nachfrage übersteigt. Die Ursache liegt auf der Hand: Zu viel Solarstrom zur gleichen Zeit, insbesondere bei Sonnenschein, trifft auf begrenzte Nachfrage – und drückt die Preise in den Keller.
In der Theorie müsste ein Stromerzeuger bei negativen Preisen dem Abnehmer Geld zahlen. Bei Kohlekraftwerken trifft das noch zu. Betreiber von Solar- oder Windkraftanlagen hingegen bekommen auch dann ihre garantierte Einspeisevergütung – unabhängig vom tatsächlichen Marktpreis. Die Folge: Der Staat gleicht die Differenz aus. Je tiefer der Börsenpreis fällt, desto mehr zahlt der Steuerzahler. Und das in Zeiten, in denen die Haushaltslage ohnehin angespannt ist.
Im Mai lag der Börsenstrompreis in der Spitze bei minus 25 Cent pro Kilowattstunde. Gleichzeitig erhalten Betreiber älterer PV-Anlagen fast acht Cent pro eingespeister Kilowattstunde – ob der Strom gebraucht wird oder nicht.
Solarförderung explodiert: die Rechnung folgt
Allein 2025 rechnet die Bundesregierung mit rund 17 Milliarden Euro an sogenannten EEG-Vergütungen – nach bereits 18,5 Milliarden im Vorjahr. Zwar wurde im Februar eine Regel eingeführt, wonach neue Anlagen ab zwei Kilowatt bei negativen Preisen keine Vergütung mehr erhalten. Doch Altanlagen bleiben weiterhin privilegiert – und ihre Zusagen gelten für 20 Jahre. Der Steuerzahler wird auch weiter zahlen müssen.
Energiewende ohne Steuerbremse
Ab August 2025 wird die Einspeisevergütung erneut um ein Prozent gesenkt – ein rein symbolischer Schritt angesichts der realen Milliardenlast. Längst zeigt sich, wie teuer eine Stromversorgung wird, die sich nur auf Wind und Sonne verlässt. Zu viel Strom zur falschen Zeit, Gleichzeitig mangelt es an Speichermöglichkeiten, um überschüssigen Strom für wetterbedingte Zeiten mit geringer Erzeugung und hoher Nachfrage einzuspeisen.
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