Russland dürfte etwa ein Drittel der 227 Milliarden Dollar, die es im Vorjahr dank seiner Rohstoffexporte eingenommen hat, im Ausland in Form von “stillen Reserven” horten.  Diese “Schattenreserven” in Höhe von 80 Milliarden Dollar sind laut “Bloomberg” auf Bargeldbestände, Immobilien und Investitionen in Tochtergesellschaften im Ausland verteilt – ein Nebenprodukt des Rekordüberschusses in der Leistungsbilanz 2022.

“Wegen der Verzögerung, mit der Europa den russischen Energiesektor ins Visier genommen hat, konnte der Kreml einen der größten Leistungsbilanzüberschüsse in seiner Geschichte anhäufen”, so Maria Shagina, Wirtschaftswissenschaftlerin am International Institute for Strategic Studies in Großbritannien.

Goldreserven der russischen Zentralbank wurden schon eingefrorenQuelle: TASS

Für den Wiederaufbau der Ukraine

Das Schicksal russischer Gelder im Ausland rückt umso mehr in den Blickpunkt, desto lauter die Forderungen im Westen werden, die milliardenschweren eingefrorenen russischen Vermögenswerte zur Entschädigung der kriegsversehrten Ukraine und für deren Wiederaufbau zu verwenden.

Der Westen konnte bereits 300 Milliarden Dollar der Goldreserven der russischen Zentralbank blockieren, sodass diese nur noch wenige Möglichkeiten für Investitionen jenseits von Yuan (chinesische Währung) und Gold hat. Auch die Vermögenswerte sanktionierter russischer Geschäftsleute wurden in etlichen westlichen Ländern eingefroren. Diese Gelder könnten nach dem Krieg in den Wiederaufbau der Ukraine fließen.