Es ist der größte Start-up-Exit in Österreich: Der amerikanische Ladesäulenbetreiber ChargePoint, eines der führenden Unternehmen für Ladeinfrastrukturlösungen der Elektromobilität in Nordamerika und Europa, kauft das Salzburger Ladesoftware-Start-up has·to·be und zahlt dafür 250 Millionen Euro. Der Deal wiegt somit noch schwerer als der Runtastic-Verkauf im Jahr 2015. Adidas zahlte damals 220 Millionen für die oberösterreichische Sport-App.

Aus der Vereinbarung geht laut trend.at hervor, dass der Kaufpreis sowohl in bar als auch in Aktien gezahlt wird. Die offizielle Übernahme wird voraussichtlich bis zum Ende des Kalenderjahres 2021 stattfinden. Team, Kunden und Technologie werden komplett Teil von ChargePoint. Das US-Unternehmen will mit der Akquise vor allem sein Wachstum in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorantreiben.

9,75 Millionen Euro für Ex-Kanzler Kern

Firmengründer und CEO Martin Klässner hielt bislang noch 27,7 Prozent der Unternehmensanteile – weitere Anteilshalter sind Volkswagen Finance Luxemburg (25 Prozent), Miross Management (20 Prozent), Cielo Privatstiftung (5,9 Prozent). Der Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner, Jürgen Hambrecht und TechVisionCapital GmbH (jeweils 4,6 Prozent). Weitere Anteilseigner halten jeweils unter 4 Prozent – darunter ist auch die Blue Minds Solution, an der Ex-Bundeskanzler Christian Kern und seine Frau Eveline Steinberger-Kern beteiligt sind. Der Verkauf bringt den Kerns über Blue Minds Solution satte 9,75 Millionen Euro. Zur Erinnerung: Wie eXXpress berichtete bekam Kerns Beteiligungsfirma im Corona-Jahr eine eine Garantieleistung von 320.000 € als Wirtschaftshilfe.

Über has·to·be: Gegründet im Jahr 2013, hat has·to·be heute 125 Mitarbeiter in Österreich und Deutschland sowie rund 40.000 direkt angebundene Ladepunkte. Zudem können sie Zugang zu mehr als 250.000 Ladepunkten im Roaming-Netzwerk anbieten. Zu den mehr als 1.000 Kunden des Start-ups gehören branchenführende Unternehmen aus der Automobil-, Energie-, Elektro-, Immobilien- und Handelsbranche sowie spezialisierte E-Mobilitätsanbieter – darunter Marken wie Aral, Audi, GP Joule, Ionity und Porsche.