Experte über Agrarpolitik in den Niederlanden: Es geht nur um Ideologie
Die niederländische Regierung gefährdet mit ihren Plänen die Existenz zahlreicher Bauer. Der eXXpress berichtete ausführlich über die Proteste, die sie damit auslöste. Dass es tatsächlich um die Reduktion des Stickstoffes geht, bezweifelt der Öko-Experte und Bestsellerautor Michael Shellenberg.
Die niederländische Regierung fordert eine Verringerung der Stickstoffbelastung um 50 Prozent bis 2030. Diese Menge würde eine Verringerung des Viehbestands um ein Drittel oder mehr erfordern und damit viele Landwirte in den Ruin treiben.
In Wahrheit will die Regierung Wohnflächen für Einwanderer bauen und die Forderungen radikaler Vegetarier in der Koalition erfüllen, vermutet der Bestsellerautor und angesehene Umweltaktivist Michael Shellenberg.”Es fällt schwer, nicht zum Schluss zu kommen, dass Politik und grüne Ideologie mehr als Wissenschaft und Vernunft hinter der Entscheidung der Regierung stehen.” Shellenberg kritisiert seit Jahren den Klima-Alarmismus scharf.
Bei der Stickstoff-Reduktion sind die Niederlande bereits vorbildlich
Die Niederlande sind näher besehen nämlich ohnehin bereits ein “Musterschüler”. Die Ammoniakbelastung durch Gülle ist im Land seit 1990 um fast 70 Prozent zurückgegangen. Die Landwirte können die Verschmutzung noch weiter reduzieren, indem sie etwa den Dung mit Wasser verdünnen oder die Stallböden häufiger abwaschen.
“Die Niederlande sind so etwas wie ein Modell für den effizienten Einsatz von Stickstoffdünger in der Landwirtschaft”, sagt Shellenberg. “Seit den frühen 1960er Jahren haben die Niederlande ihre Erträge bei gleichem Düngemitteleinsatz verdoppelt.” Darüber hinaus gibt es in den Niederlanden seit 2015 ein Genehmigungssystem für Stickstoffverschmutzung. Doch grüne Gruppen hat das alles nicht zufriedengestellt.
Grüne verlange Rückgang der Fleischproduktion
Die Grünen im Land fordern darüber hinaus einen deutlichen Rückgang der Fleischproduktion. Die links-grüne Partei D66 trat der Regierungskoalition im Jänner daher unter der Bedingung bei, dass die Regierung die Zahl der Tiere um die Hälfte reduziert.
“Es gibt eine kleine Gruppe von Linken, von denen viele Vegetarier sind, die seit 35 Jahren viele Argumente für eine Verringerung des Viehbestands vorbringen”, sagte Jan Cees Volgelaar, ehemaliger Vorsitzender des nationalen Milchbauernverbands.
Wohnraum für die steigende Zahl von Einwanderern
Darüber hinaus dürfte es der Regierung darum gehen, landwirtschaftliche Flächen zu reduzieren, um mehr Wohnraum für die steigende Zahl von Einwanderern zu schaffen, vermuten die Bauern. Sie verweisen auf Äußerungen des Ministers für Natur und Stickstoff: “Wir brauchen Geschwindigkeit, weil wir Häuser brauchen.”
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