Experten-Tipp für Anleger: "Silber ist jetzt interessanter als Gold!"
“Silber hat eine große Zukunft vor sich”, ist Rainer Beckmann, Geschäftsführer der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH überzeugt. Und derzeit auch interessanter als Gold. Silber eignet sich für Beckmann als langfristige Wertanlage mit Inflationsschutz, aber ohne Zinsen oder planbare Rendite, wie er festhält.
Gleichzeitig ist Silber ein auch in der Industrie stark nachgefragtes Metall (im Gegensatz zu Gold): während Gold vor allem als Investment, zum Werterhalt und in Form von Schmuck Verwendung findet (weniger als 10% der jährlichen Nachfrage stammen aus der Industrie), kommt bei Silber etwa 57% der gesamten Nachfrage aus der Industrie (inklusive Photographie), während der Rest vor allem von Investorenseite in Form von Barren und Münzen sowie von der Schmuckindustrie nachgefragt wird.
Weltweite Green-Deals werden Nachfrage nach Silber anheizen
Silber ist z.B. ein Kernelement für die Herstellung von Solarmodulen, da es die höchste elektrische und thermische Leitfähigkeit aller Metalle aufweist. Die weltweiten Green Deals werden da die Nachfrage anheizen. Bereits jetzt macht die Nachfrage nach Silber aus der Solarindustrie 18 Prozent der industriellen Nachfrage nach dem Edelmetall (10 Prozent der Gesamtnachfrage) aus. Experten gehen davon aus, dass die weltweiten installierten Solaranlagen zwischen 2020 und 2023 um 50 Prozent steigen.
Eine Steigerung, die auf eine zuletzt fallende Förderung trifft. Laut “The Silver Institute” erreichte die weltweite Silberförderung 2016 mit rund 899,4 Millionen Unzen ihren bisherigen Höchstwert. Seitdem sank die jährliche Silberförderung bis 2019 auf 833,2 Millionen Unzen. 2020 verzeichnete die weltweite Silberförderung Corona-bedingt einen regelrechten Einbruch auf nur noch 784,4 Millionen Unzen, womit diese erstmals seit 2012 wieder die Marke von 800 Millionen Unzen unterschritt. Mit einer Jahresförderung von knapp 180 Millionen Unzen belegt Mexiko den ersten Platz der Fördernationen, gefolgt von Peru (110 Millionen Unzen) und China (108 Millionen Unzen). Diese drei Länder sind damit zusammen für etwa die Hälfte der globalen Silberförderung verantwortlich.
Nachfrage nach Silber wird weiter ansteigen
Heißt unterm Strich, dass sich das im Silber-Sektor jahrelang herrschende Überangebot ab 2019 – dank vermehrter Zuflüsse in Silber-gedeckte Silber-ETPs – wieder in ein sattes Angebotsdefizit von 60 Millionen Unzen wandelte. 2020 wurde inklusive der ETPs sogar ein Angebotsdefizit von 251 Millionen Unzen verzeichnet.
Alles in Allem dürfte die weltweite Silbernachfrage in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Neben zu erwartenden ETP-Zuflüssen und physischer Nachfrage auf hohem Niveau, ist vor allem aus den Bereichen Medizin/Pharma, Automobil und Photovoltaik mit einer teils drastischen Nachfrageausweitung zu rechnen, heißt es im Silber Report 2021 von Swiss Resource Capital AG.
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