
EZB reagiert auf Wirtschaftsflaute: Zinssenkung als Antwort auf schwache Konjunktur
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit einer weiteren Senkung des Einlagensatzes von 3,0 auf 2,75 Prozent gegen die Wirtschaftsflaute im Euroraum. Während sich die Inflation ihrem Ziel nähert, bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit hoch. EZB-Präsidentin Lagarde lehnt weiterhin Kryptowährungen als Teil der Währungsreserven ab.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zu Beginn des neuen Jahres erneut eine Zinssenkung beschlossen, um der schwächelnden Konjunktur im Euroraum entgegenzuwirken. Die Entscheidung, den Einlagensatz von 3,0 auf 2,75 Prozent zu reduzieren, zeigt, dass die Währungshüter die Entwicklung der Wirtschaftslage und der Inflation weiterhin genau im Blick behalten. Diese Zinssenkung, die fünfte seit der Zinswende im Juni, wurde am Donnerstag vom EZB-Rat getroffen.
Unsichere Aussichten und die Inflation im Fokus
Trotz der Zinssenkung gibt die EZB zu verstehen, dass sie ihre weitere Vorgehensweise von der Entwicklung der wirtschaftlichen Lage abhängig machen wird. „Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest“, so die Erklärung der Notenbank. Bereits im März wird die nächste Zinsentscheidung in Frankfurt am Main getroffen, und es bleibt abzuwarten, ob die Unsicherheiten rund um die Konjunktur weitere Anpassungen erforderlich machen.
Ein zentrales Anliegen der EZB ist es, ihr Inflationsziel von 2,0 Prozent zu erreichen, was mit den aktuellen Daten durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Im Dezember lag die Inflationsrate bei 2,4 Prozent, und die EZB geht davon aus, dass sie ihr Ziel im ersten Halbjahr 2025 nachhaltig erreichen kann. Doch die trüben Aussichten für die Wirtschaft im Euroraum bereiten Anlass zur Sorge. Besonders die stagnierende Wirtschaft in Europas größten Volkswirtschaften, allen voran Deutschland, belastet die Aussichten für das kommende Jahr.
Lagarde bleibt bei ihrer Haltung zu Kryptowährungen
Neben der Zinspolitik stand auch ein anderes Thema im Mittelpunkt der Pressekonferenz: Währungsreserven und die Frage nach einer möglichen Investition in Kryptowährungen wie Bitcoin. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, erteilte dieser Idee eine klare Absage. Sie erklärte, dass die Notenbanken des Euroraums keinerlei Interesse daran hätten, Bitcoin oder andere digitale Währungen als Teil ihrer Währungsreserven zu nutzen. „Wir sind überzeugt, dass Währungsreserven liquide, sicher und vor illegalen Praktiken, wie Geldwäsche, geschützt sein müssen“, so Lagarde. Ihre Haltung stieß insbesondere auf Zustimmung im EZB-Rat, der in dieser Frage eine klare Linie verfolgt.
Ausblick: Ein Jahr voller Herausforderungen für die EZB
Die Herausforderungen für die Europäische Zentralbank sind groß. Mit einer schwächelnden Wirtschaft und einer nach wie vor prekären Inflationslage ist die EZB gezwungen, ihre geldpolitischen Maßnahmen mit Bedacht zu wählen. Die Notenbank wird weiterhin engmaschig die Konjunkturdaten beobachten und ihre Entscheidungen flexibel anpassen, um die Wirtschaft im Euroraum zu stabilisieren.
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