
Family Business flog auf – Millionenbetrug mit erfundenen Windkraftprojekten
Im norddeutschen Osnabrück muss sich eine gesamte Familie wegen eines Millionenbetrugs verantworten. Sie sollen über 200 Dokumente gefälscht haben und Investorengelder für „umweltfreundliche Windkraftanlagen“ kassiert haben – der Schaden beläuft sich auf 10 Millionen Euro.
Hauptangeklagter des Prozesses ist ein 31-jähriger Mann. Er soll sich mit den Investoren in schönen Hotels und Nobelrestaurants getroffen und die nicht existenten Windparkprojekte präsentiert haben. Der einzige außenstehende Geschäftspartner der Familie fungierte als Finanzdirektor.
Fahndung blieb erfolglos – stellte sich selbst
Die Mutter und die Schwester sollen die Administration, sprich das Büro, geleitet haben und über 200 Dokumente gefälscht haben. Der Bruder soll als IT-Spezialist die digitalen Dokumente gefälscht haben – mithilfe von Photoshop.
Tochterfirmen von großen Energiegesellschaften wurden betrogen
Opfer des Betrugs wurden deutsche Tochterfirmen von Energiegesellschaften aus Tschechien, Schottland und Italien. Um überzeugend zu wirken, wurden Pacht- und Nutzungsverträge, sogar Unterstützungsschreiben von Gemeinden gefälscht.
Verlesung der Anklageschrift dauerte drei Stunden
Der 31-jährige Hauptangeklagte wurde letztes Jahr im Berliner Nobelhotel Athlon festgenommen. Drei Stunden lang wurde die Anklageschrift verlesen. Bis Jänner 2022 hat das Landesgericht 52 Verhandlungstage angesetzt.
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