„Was uns ein bisschen fehlt, das ist der gastronomische Mut“, sagt Veranstalter Jürgen Pichler dem ORF. „Zum hundertsten Mal die Variante vom Seesaibling, das kommt dir aus den Ohren raus. Das will keiner mehr sehen. Das ist langweilig. Der Gast möchte was Neues erleben.“ Gerade Lokale, die neue Konzepte wagen, seien gefragt – mit kurzen Zwei-Stunden-Slots und voller Auslastung. „Es funktioniert, weil Essen ist eine Art von Lifestyle geworden ist, muss man sagen.“

Was vor wenigen Jahren noch undenkbar war – etwa Gebühren für nicht wahrgenommene Reservierungen – wird nun Realität.

Auch die Klassiker müssen glänzen

Der Gast sei durchaus bereit, Geld auszugeben – aber nicht um jeden Preis. „Die Stimmung muss passen, das Service muss passen. Service ist unfassbar wichtig, es muss Entertainment da sein“, betont Pichler. Wer nur teuer sei, aber kein überzeugendes Konzept liefere, verliere. „Und darum haben wir auch viele Betriebe, die letztendlich Insolvenz anmelden.“

Trotzdem bleibe Platz für bodenständige Küche – sofern sie Qualität liefert. „Der Gast sucht auch das wieder. Aber gut gemachte Küche. Wirklich ein gutes Schnitzel, außergewöhnlich gut gemacht.“ Preislich sei inzwischen eine realistische Grenze erreicht. „Jetzt ist es für den steirischen Gastronomen wirklich ausreichend, jetzt passt es wieder. Wir waren zu günstig. Jetzt sind wir dort, wo man hingehört. Aber der Gast zahlt es nur, wenn es dafür steht.“