![](https://exxpress.at/media/2022/04/bildschirmfoto-2022-04-22-um-214530.png)
„Geiselnahme“: Ex-Putin-Freund Tinkow musste seine Bank verscherbeln
Der in Ungnade gefallene russische Milliardär Oleg Tinkow ist nach eigenen Angaben wegen seiner Kritik an Moskaus Krieg in der Ukraine zum Verkauf seiner Bank für einen Bruchteil ihres Werts gezwungen worden. Für seinen 35-Prozent-Anteil bekam er von Noch-Putin-Freund Wladimir Potanin lediglich den Gegenwert von drei (!) Prozent.
„Ich konnte nicht über den Preis diskutieren. Es war wie eine Geiselnahme – du nimmst, was dir angeboten wird“, beschreibt er den erzwungenen Verkauf gegenüber der „New York Times“. Tinkow war beim Kreml-Machthaber in Ungnade gefallen, nachdem er Putins Krieg in der Ukraine als „sinnlos“ bezeichnet hatte – und behauptete, 90 Prozent der Russen seien dagegen.
Massive Kritik am Putin-Regime
Außerdem verwies Tinkow darauf, dass die Misserfolge der russischen Armee auf Korruption zurückzuführen seien. Ganz Russland sei „in Vetternwirtschaft, Speichelleckerei und Unterwürfigkeit“ verhaftet. Zwei Tage nach seiner massiven Kritik am russischen Machthaber hatte die Tinkoff Bank gemeldet, dass sie sich umbenenne. Nun kam auch der Aktienverkauf ans Tageslicht.
Potanin lebt nun in ständiger Gefahr
Er sei gezwungen worden, seinen Anteil von 35 Prozent an Milliardär und Noch-Putin-Freund Wladimir Potanin zu verkaufen. Dieser habe ihm nur drei (!) Prozent des realen Werts bezahlt, klagte Tinkow. Die Tinkoff Bank bestreitet in einer Stellungnahme jedoch die Aussagen ihres Gründers. Und wie geht es Tinkoff jetzt? Er habe sich Personenschützer engagiert, da ihm Personen aus dem Umfeld des FSB-Geheimdienstes mitgeteilt hätten, dass er in akuter Todesgefahr sei. Tinkow lebt seit Jahren im Ausland.
Kommentare