Großflächige Stromausfälle: BBC ist für Blackouts mit Krisensendungen gerüstet
Plötzlich gehen drinnen wie draußen die Lichter aus. Nichts funktioniert mehr: das Internet ist weg, die Handys sind taub, die Züge können nicht mehr fahren, und auf den dunklen Straßen herrscht Chaos, weil die Ampeln ausgefallen sind. Ein solches Szenario wäre bei einem Blackout nicht unwahrscheinlich. Die BBC hat sich mit mehreren Notfall-Drehbüchern darauf vorbereitet.
Auch in Großbritannien geht die Angst vor Blackouts um. Wie die britische Zeitung Guardian am Dienstag berichtete, hat die BBC – die heute ihren 100. Geburtstag feiert – mehrere Szenarien durchgespielt und entsprechende „Drehbücher“ zum Verlesen erstellt, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Sollte es wie befürchtet wegen Energieengpässen zu längeren Stromausfällen oder einem Verlust der Gasversorgung im Winter kommen, will BBC zur Stelle sein, um die britische Bevölkerung per Radio aufzuklären und zu beruhigen.
Es ist zu erwarten, dass es bei einem „größeren Stromausfall“ unter anderem zu einem Ausfall der Mobilfunknetze, des Internets, der Bankensysteme, der Geldautomaten, des Zugverkehrs und der Verkehrsampeln kommen könnte. Der britischen Öffentlichkeit wird für diesen Krisenfall empfohlen, Autoradios oder batteriebetriebene Empfänger zu benutzen, um die voraussichtlich halbstündlich ausgestrahlten Notfallsendungen der BBC auf UKW- oder Langwellenfrequenz bei Blackouts empfangen zu können.
Wirklich schlimm könnte es an „sehr, sehr kalten Tagen“ werden
Eines der Drehbücher der BBC ist etwa auf ein Szenario zugeschnitten, bei dem ein Stromausfall bis zu zwei Tage dauern würde. In so einem Fall würden nicht nur Krankenhäuser unter „extremen Druck“ geraten, auch die Polizei hätte wegen erhöhter Einbruchsgefahr alle Hände voll zu tun. Laut eines Drehbuchs zu einem anderen Szenario würde die BBC auf Sendung wiederum Folgendes verlesen: „Die Regierung hofft, dass die Stromversorgung innerhalb von 36 bis 48 Stunden wiederhergestellt werden kann. Die Stromunterbrechungen werden von Region zu Region unterschiedlich lang dauern.“
Dass die Notfall-Vorkehrungen der BBC durchaus ernst zu nehmen sind, beweist die jüngste Warnung des Chefs des britischen Energieversorgers National Grid, John Pettigrew. Er sagte, wenn alles, was schief gehen könne, auch wirklich schief gehe, könnte es an „sehr, sehr kalten“ Tagen im Jänner und Februar zwischen 16 und 19 Uhr zu Stromausfällen kommen, das heißt, während der Stoßzeiten des Stromkonsums. Die Briten werden sich für den Winter also wohl warm anziehen müssen.
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