Grüner Absturz: Wie BayWa vom Agrarriesen zum Krisenkonzern wurde
Der Agrar- und Handelskonzern BayWa, ist ein warnendes Beispiel für die Folgen ideologisch getriebener Unternehmensführung. Der Münchner Konzern hat seine Jahresprognose zurückgezogen – und nennt als Grund die „Unsicherheiten im Geschäft mit erneuerbaren Energien“. Der forsche Kurs in Richtung Wind- und Solarenergie hat den Konzern in eine der schwersten Krisen seiner hundertjährigen Geschichte gestürzt.
BayWa gerät mit ihrem Kurs auf erneuerbare Energien in schwere Turbulenzen.IMAGO/Bihlmayerfotografie
Jahrzehntelang florierte bei Baywa das Geschäft mit Agrarprodukten, Baustoffen und Energie. Doch der Versuch, den Konzern zur grünen Vorzeigefirma umzubauen, wurde zum finanziellen Desaster.
Im vergangenen Jahrzehnt setzte Baywa auf aggressive Expansion – vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energien. Finanziert wurde dieser Kurs durch Kredite. Als die Niedrigzinsphase endete und die Zinslast explodierte, stürzte das Unternehmen tief in die roten Zahlen.
Im Sommer 2024 konnte eine drohende Zahlungsunfähigkeit nur knapp verhindert werden. Die beiden Hauptaktionäre sowie kreditgebende Banken retteten den Konzern mit Notkrediten und Finanzspritzen – ein letztes Aufbäumen gegen den Absturz.
Das Ergebnis des riskanten Kurses: Für das vergangene Jahr meldete der 1923 gegründete Konzern einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro. Neben schwachen Geschäftszahlen belasteten vor allem hohe Abschreibungen auf aufgeblähte Buchwerte die Bilanz.
Ein Lehrstück über grüne Illusionen
Der Fall Baywa steht exemplarisch für ein breiteres Problem: Die grüne Transformation, auf die viele Unternehmen blind gesetzt haben, ist weder planbar noch wirtschaftlich stabil. Windräder liefern keinen Strom, wenn Flaute herrscht. Solaranlagen produzieren nichts, wenn die Sonne nicht scheint. Und ohne staatliche Subventionen bleiben viele Projekte schlicht unrentabel.
Die „erneuerbare Vision“, die Baywa über Jahre antrieb, hat sich längst in eine strukturelle Belastung verwandelt.
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