
Handelskrieg zwischen USA und EU: Trump droht mit 200-Prozent-Zöllen auf Wein
US-Präsident Donald Trump gebärdet sich seit seinem Amtsantritt im Jänner als martialischer Handelskrieger. Er will die halbe Welt mit horrenden Zöllen belegen – Europa is da nicht ausgenommen.
US-Präsident Donald Trump droht der EU mit Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf europäischen Wein und Champagner, sollte Brüssel seine angekündigten Aufschläge auf amerikanischen Whiskey nicht zurücknehmen.
Auf seiner Online-Plattform “Truth Social” wetterte Trump gegen die EU. “Die Europäische Union, eine der feindseligsten und missbräuchlichsten Steuer- und Zollbehörden der Welt, die nur zu dem Zweck gegründet wurde, die Vereinigten Staaten zu übervorteilen, hat gerade einen fiesen 50-prozentigen Zoll auf Whisky erhoben.”
Die Europäische Kommission hatte am Mittwoch angekündigt, ab dem kommenden Monat Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro zu erheben. Brüssel erklärte aber gleichzeitig, dass sie weiterhin für Verhandlungen offen sei und höhere Zölle in niemandes Interesse lägen.
Trumps Handelkriege sind wohl kontraproduktiv
Die EU hatte erst am Mittwoch, unmittelbar nach Inkrafttreten von US-Sonderzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Europa mit Gegenzöllen reagiert. Die europäischen Zölle sollen US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro und Produkte von Booten über Bourbon Whiskey bis hin zu Motorrädern (Stichwort Harley Davidson) betreffen.
Unterdessen mehren sich die Anzeichen, dass Trumps protektionistische Handelspolitik und die damit einhergehenden Strafzölle kontraproduktiv sein könnten. Ökonomen, ob links- oder rechtsorientiert, sind in dieser Frage nahezu einhelliger Meinung: Handelskonflikte und Strafzölle schaden der Weltwirtschaft. Als Konsequenz der Handelskonflikte werde sich das globale Wachstum in den nächsten fünf Jahren verlangsamen, heißt es.
Zudem schüren Strafzölle Unsicherheit unter den Verbrauchern, müssen diese doch mit einem Anstieg der Inflation rechnen. Laut einer Umfrage der New York Fed glauben 27 Prozent der US-Haushalte, dass sich ihre finanzielle Situation innerhalb des kommenden Jahres verschlechtern wird.
Konsumenten zögern denn auch wichtige Kaufentschdeidungen hinaus, solange unklar ist, wie sich die unzähligen Handelskonflikte der USA entwickeln. Mehr noch: Auch viele US-Unternehmen halten wegen der allgemeinen Unsicherheit in bezug auf die Zölle Investitionen zurück. Dies wiederum hat negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Schon mehren sich die Stimmen, die vor einer Rezession in den USA warnen.
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