Handelsverband fordert rasche Lockdown-Entschädigung für Unternehmen
Ab Montag gehen Oberösterreich und Salzburg in einen harten Lockdown – dieser gilt für alle! Wie lange der Lockdown dauern wird, ist hingegen noch unklar. Tatsache ist: Der mittlerweile vierte Lockdown im Westen kommt für die angeschlagenen Betriebe erneut zur Unzeit, er fällt voll in die Sondereinkaufstage (Black Friday, Cyber Monday) und in das angelaufene Weihnachtsgeschäft.
Die Unternehmen im Westen zählen bereits jetzt die Verluste. Es ist mittlerweile der vierte Lockdown. Dass der Lockdown gerade jetzt kommt, ist für die Geschäfte aus zwei Gründen besonders bitter. Zum einen fällt dieser voll in die Sondereinkaufstage (Black Friday, Cyber Monday). Darüber hinaus fällt der Lockdown in das Weihnachtsgeschäft. Laut dem Handelsverband kostet ein harter Lockdown in Oberösterreich 140 Millionen Euro und in Salzburg 75 Millionen Euro – pro Woche wohlgemerkt.
“Die Gesundheit der Bevölkerung steht für uns an erster Stelle, aber für unsere Oberösterreichischen und Salzburger Händler ist der vierte harte Lockdown das absolute Worst Case Szenario. Der Dezember ist der mit Abstand umsatzstärkste, wichtigste Monat des Geschäftsjahres. Pro Lockdown-Woche rechnen wir in den beiden Bundesländern mit einem Umsatzausfall von 215 Millionen Eur,” betont der Geschäftsführer des Handelsverbandes Rainer Will. Laut Will werden in erster Linie jene internationale Online-Giganten ohne Betriebsstätte in Österreich profitieren, die kaum Steuern zahlen und zum Gemeinwohl beitragen. Das Amazon-Förderungsprogramm setzt sich fort,” meint der Hanelsverband-Geschäftsführer
"Handel war und ist kein Corona-Hotspot"
In einer offiziellen Aussendung des Handelsverbandes heißt es, dass man Verständnis für die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, da die Corona-Infektionszahlen in beiden Bundesländern zuletzt sehr stark angestiegen sind. Laut dem Handelsverband sollte man jedoch bei jenen Faktoren ansetzen, die nachweislich etwas am Infektionsgeschehen bewirken können. “Weitere Verschärfungen im Handel zählen jedenfalls nicht dazu, denn der Handel war und ist kein Corona-Hotspot,” heißt es in einer offiziellen Erklärung.
Der Handelsverband fordert nun eine rasche finanzielle Unterstützung seitens der Politik, um die tausenden Arbeitsplätze im heimischen Non-Food-Handel mit einem Ausfallsbonus NEU langfristig abzusichern. Neben dem Ausfallsbonus NEU, der kurzfristig wirken soll, braucht es auch weiterhin das bewährte Set an Hilfen, insbesondere die Corona-Kurzarbeit, aber auch den Härtefallfonds für Einzelunternehmen sowie den Verlustersatz.
“Die Geschäfte bleiben im Lockdown geschlossen, die laufenden Kosten wie Personal und Miete galoppieren aber in voller Höhe weiter. Arbeitsplatzsicherheit muss Zug um Zug mit der Pandemiebekämpfung einhergehen. Daher fordern wir zielgerichtete Wirtschaftshilfen, die unbürokratisch beantragt und zeitnah ausbezahlt werden. Am wichtigsten ist ein Ausfallsbonus NEU für ALLE betroffenen Unternehmen, der die Umsätze aus dem Vorkrisenjahr 2019 als Berechnungsbasis heranzieht“, appelliert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Kommentare