Heizen wird auch am Land zum puren Luxus: Starker Anstieg bei Brennholzpreisen
Glücklich, wer sich im Vorjahr noch mit genügend Brennholz eingedeckt hat. Wer die Speicher mit Holz oder Pellets in diesem Winter auffüllen muss, wird dafür tief in die Tasche greifen. Der Preisanstieg ist mittlerweile enorm. Generell sind die Energiepreise zum Oktober des Vorjahres um 50,2 Prozent gestiegen.
Mit den Warnungen vor einem Blackout ist auch die Umrüstung auf Holzöfen gestiegen. Damit kann man auch ohne Strom Wasser heiß machen, kochen und zumindest jeden Raum wärmen, in dem der Ofen steht. Parallel dazu ist naturgemäß auch die Nachfrage nach Holz gestiegen, und die bezahlen jetzt alle teuer, die schon länger mit Holzöfen heizen, oder ihre Heizsysteme damit betreiben. Brennholz und Pellets sind beim Energiepreisindex (EPI) richtige Preistreiber. Der ist im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent und damit nur leicht gestiegen. Vor einem Jahr sah die Sache aber noch ganz anders aus.
Haushaltsenergiepreise liegen um 50,2 Prozent über den Werten des Vorjahres
Die Haushaltsenergiepreise liegen im Vergleich zum Oktober dieses Vorjahres um 50,2 Prozent höher und sind damit weiter auf Rekordniveau. Sie waren auch die zentralen Treiber der Inflation. Nach einem turbulenten Sommer ist auf den Großhandelsmärkten für Strom und Gas wieder mehr Ruhe eingekehrt. Eine Entspannung, die man auf dem Holzsektor vergeblich sucht. Im Gegenteil. Je näher wir den richtig kalten Monaten kommen, desto teurer scheinen Holz und Pellets zu werden. So man überhaupt noch eines bekommt, zahlt man dafür mittlerweile horrende Preise. Egal ob beim Bauern, wobei die meist ausverkauft sind, oder im Geschäft. Dort kostet der Raummeter mittlerweile 233 Euro. Für eine Packung runde Holzbriketts zahlt man beispielsweise in einem Baumarkt 6,99 Euro, bei einem anderen legt man für die gleiche Packung 7,99 Euro hin. Im Vorjahr konnte man das gleiche Produkt um 2,89 Euro erwerben.
"Eigentlich wollte ich in Diamanten investieren, aber dann habe ich die Holzpreise gesehen"
Wenn man in einem älteren Haus ohne Heizsystem zum Beispiel zwei Kachelöfen und einen Tischherd minimal warm halten möchte, dann kommt man auf sechs Packungen pro Tag. Das sind dann zwischen 1258 und 1438 Euro Energiekosten. Dazu kommen noch Stromkosten für Infrarotheizungen oder Heizstrahler in Sanitärräumen und die für Anheizholz. Das ist für viele Familien oder alleinstehende Personen nicht mehr erschwinglich. Der Bauern-Comedian Hons Petutschnig postete jüngst auf Facebook: „Eigentlich wollte ich in Diamanten investieren, aber dann habe ich die Holzpreise gesehen.“ Lachen können darüber wohl die wenigsten, die auf Holz als Heizmittel angewiesen sind.
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