Horror-Prognose für deutsche Wirtschaft – und damit auch für uns!
Bedrohliche Neuigkeiten für Österreich: Die deutsche Wirtschaft schrumpft, der Wohlstand ist gefährdet. Zu diesem Befund gelangen Deutschlands führende Wirtschaftsinstitute. Mit erstaunlich scharfen Worten attackieren sie im neuen Gutachten die Klima- und Wirtschaftspolitik der Ampel-Koalition.
Deutschland erlebt zurzeit nicht nur eine hohe Inflation, sondern gleichzeitig eine massive Rezession. Wie sich nun herausstellt, ist die Wirtschaftskrise weit schlimmer als befürchtet. Die Experten stehen unter Schock.
Noch im Frühjahr Hatten die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute Deutschlands mit einem kleinen, aber immerhin doch mit einem Wachstum von zarten 0,3 Prozent gerechnet. Nun korrigierten sie ihre Prognose – auf minus 0,9 Prozentpunkte! Das heißt im Klartext: Die deutsche Wirtschaft wird heuer schrumpfen, und zwar um 0,6 Prozentpunkte (gemessen am Bruttoinlandsprodukt/BIP).
„Deutschland befindet sich seit über einem Jahr im Abschwung“
Das wird auch Österreich zu spüren bekommen, etwa seine Automobilindustrie, von der in Summe rund 120.000 Arbeitsplätze abhängig sind. Die Lieferverflechtungen mit der deutschen Autoindustrie sind sehr eng. Etwa die Hälfte der heimischen Exporte von Fahrzeugteilen werden nach Deutschland geliefert. Der Abwärtstrend im Nachbarland wird nur schwerlich vor den österreichischen Grenzen Halt machen.
Deutsche Unternehmer, speziell in der Industrie, hatten vor dieser Entwicklung schon zuvor gewarnt. Nun räumen auch die Wirtschaftsinstitute ein: „Deutschland befindet sich seit über einem Jahr im Abschwung.“ Grund sei, dass sich „die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben“, erklärte Oliver Holtemöller, stellvertretender Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Die Produktion sei „nochmals spürbar gesunken“. Im Übrigen verschlechtert sich die Stimmung bei Unternehmen.
„Politik der Bundesregierung verunsichert Unternehmen und Haushalte massiv“
Ungewöhnlich scharfe Kritik üben die Wirtschaftsforscher in ihrem Herbstgutachten an der Regierung, vor allem an ihrer Klimapolitik: Diese sorge für Verunsicherung und verlängere den Abschwung. Falsche Instrumente gefährdeten Wachstum und Wohlstand. Darin sind sich die Wissenschaftler aus fünf verschiedenen Instituten einig.
So steht etwa wörtlich in dem Gutachten: „Das politische Management der Energiewende“ sorge „für große Unsicherheit“. Die Wirtschaftsexperten warnen vor Eingriffen wie einem subventionierten Industriestrompreis. Angesichts von Inflation, hohen Zinsen und flauer Weltkonjunktur sei das Umfeld für die deutsche Wirtschaft ohnehin schon schwierig. In ungewöhnlich harschem Ton heißt weiter: „Hinzu kommt, dass die Politik der Bundesregierung Unternehmen und Haushalte massiv verunsichert. Dies erschwert ökonomische Planungen und trägt dazu bei, dass die Konjunktur nicht zügig aus dem Abschwung herausfindet.“
Energiewende wird teuer und belastet Haushalte
Einen solchen Frontalangriff auf die Wirtschaftspolitik de Regierung liest man in den meist nüchtern verfassten Gutachten ansonsten selten.
Überdies versuche die Bundesregierung ihre Klimaziele durch „kleinteilige Eingriffe in die Entscheidungen der Unternehmen und Haushalte zu erreichen“. Die Folge: „Die Energiewende würde teurer. Die deutsche Wirtschaft könnte noch mehr an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, und die Realeinkommen der privaten Haushalte könnten spürbar sinken.“ Die Unsicherheit entstehe vor allem dadurch, dass die deutsche Emissionsreduktionspolitik keinem klaren Gesamtkonzept folge. Eingriffe wie das Gebäudeenergiegesetz (Heizungsgesetz), das Energieeffizienzgesetz oder ein subventionierter Strompreis für industrielle Großkunden seien „wenig überzeugend“
Mageres Wachstum für 2024 erwartet
Für das kommende Jahr rechnen die Forscher mit einem mageren Wachstum von 1,3 Prozent – 0,2 Prozentpunkte weniger, als sie im Frühjahr prognostiziert hatten. Die einzig gute Nachricht: Massenarbeitslosigkeit gibt es – so wie in Österreich – auch hier nicht. Dennoch soll die Arbeitslosigkeit auf 2,6 Millionen Menschen im Jahr 2023 steigen, was 5,6 Prozent entspräche. Optimistisch sind die Experten auch bei der Inflation. Sie werde im kommenden Jahr auf 2,6 Prozent sinken.
Die Frühjahrs- und Herbst-Gemeinschaftsdiagnose wird in Deutschland von dem RWI in Essen, dem Ifo-Institut in München, dem IfW in Kiel, dem IWH in Halle und dem DIW in Berlin durchgeführt.
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