Houthi-Angriffe: Lieferengpässe von Lebensmitteln bis zu Ikea-Möbeln
Die islamistischen Houthi-Rebellen haben im Suezkanal mindestens 26 Handelsschiffe mit Raketen und Drohnen beschossen. Die Folge: Hunderte Frachter nehmen jetzt den 6000-Kilometer-Umweg über das Kap der guten Hoffnung. Das führt überall zu Lieferengpässen.
Von Autoteilen für Tesla bis zu Bastelbedarf bei Lidl, von Lebensmitteln über Möbel bis zu Tierfutter. Es wird eng beim Nachschub und leerer in unseren Regalen. Schuld sind die massiven Raketen-Angriffe der radikal-islamistischen Houthi-Rebellen aus dem Jemen auf zivile Schiffe im Suezkanal. Immer mehr Frächter meiden jetzt die Passage durch die kurze Verbindung zwischen Afrikas Ostküste und der arabischen Halbinsel. Sie schicken notgedrungen ihre Containerschiffe auf den 6.000 Kilometer langen Umweg über das Kap der guten Hoffnung. Die Folge: Liefertermine können kaum noch eingehalten werden, die Transportkosten explodieren und könnten sich auch auf die Verbraucherpreise niederschlagen.
Lieferverzögerungen um 20 Tage befürchtet
26 Containerschiffe wurden bislang nachweisbar von den Houthi-Rebellen beschossen und die Kampfhandlungen, die Anfang Dezember einsetzten, nehmen eher noch zu. deshalb haben inzwischen 429 Handelsschiffe den langen Umweg über das Kap der guten Hoffnung gewählt. 6000 Kilometer und zwei Wochen zeit zusätzlich. Waren kommen immer schleppender an.
Am stärksten betroffen war bislang das einzige europäische Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin. Dort fehlten so viele Teile, dass die Produktion für zwei Wochen gegen Null heruntergefahren werden musste – der eXXpress berichtete. Doch der Autobauer ist längst nicht der einzige Leidtragende. Auch der Möbelriese Ikea leidet extrem unter den Blockaden im Toten Meer. Kunden wurden bereits vor Weihnachten vor ungewöhnlich langen Wartezeiten gewarnt.
Warten heißt es auch für weite Teil der Lebensmittelbranche, die dringend auf Tiefkühlkost und Konserven aus Asien warten. 20 Tage Lieferverzögerungen sind inzwischen nicht mehr die Ausnahme – wenn die bestellte Ware denn überhaupt geliefert wird.
Preise könnten um bis zu sechs Prozent steigen
Hinzu komme, dass sich die Frachtpreise durch die knappen Kapazitäten sowie durch Risiko-Zuschläge der Versicherung und Schiffsdiesel-Aufschläge stark verteuert hätten. Kostete der Transport eines Doppelcontainers (FEU) von Asien nach Europa vor fünf Wochen noch 2000 Dollar, stellen die Reedereien hierfür inzwischen 6000 Dollar in Rechnung – schreibt das Handelsblatt.
Preiserhöhungen seien deshalb im Handel nicht mehr ausgeschlossen. wer seine bisherige Gewinnmarge halten wolle, müsse seine Endverkaufspreise um sechs Prozent erhöhen, sagen Analysten.
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