Bereits Ende April zogen die Behörden dem Kryptodienst den Stecker. Dabei wurden laut offizieller Mitteilung Kryptowährungen im Gegenwert von rund 34 Millionen Euro beschlagnahmt – darunter Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Dash. Zusätzlich stellten die Ermittler über acht Terabyte an Daten sicher. Laut BKA handelt es sich um die dritthöchste Sicherstellung von Kryptowerten in der Geschichte der Behörde.

Plattform warb mit Anonymität – im Netz und im Darknet

eXch, gegründet im Jahr 2014, agierte als sogenannter „Krypto-Swapping-Dienst“ – Nutzer konnten dort eine Kryptowährung in eine andere tauschen. Dabei setzte die Plattform gezielt auf vollständige Anonymität: Es gab keine Identifizierungspflicht, keine Datenspeicherung. Besonders brisant: Laut Mitteilung der Ermittler warb die Plattform offen damit, keine Maßnahmen zur Geldwäscheprävention zu ergreifen.

Verdacht auf gewerbsmäßige Geldwäsche

Insgesamt sollen über eXch Kryptowerte im Gegenwert von 1,9 Milliarden US-Dollar bewegt worden sein – ein gigantisches Volumen für eine Plattform, die sich jeder Regulierung entzog. Die Strafverfolger gehen davon aus, dass ein erheblicher Teil dieser Transaktionen kriminellen Ursprungs ist. Die Vorwürfe gegen die Betreiber wiegen schwer: gewerbsmäßige Geldwäsche und der Betrieb einer kriminellen Handelsplattform im Internet stehen im Raum.

Ermittler kamen Schließung zuvor

Ursprünglich hatten die Betreiber angekündigt, den Dienst zum 1. Mai 2025 selbst einzustellen – möglicherweise in der Hoffnung, Beweismittel rechtzeitig zu vernichten. Doch die Ermittler waren schneller. Durch die vorzeitige Abschaltung konnte umfangreiches Beweismaterial gesichert werden, das nun für die weitere strafrechtliche Aufarbeitung eine zentrale Rolle spielt.