Die neuesten Zahlen der Statistik Austria sorgen für Alarmstimmung: Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich ist seit 2020 um dramatische 8,8 % gesunken. Besonders betroffen: die kleinstrukturierten Familienbetriebe – das Rückgrat unserer heimischen Landwirtschaft.
Der Trend ist eindeutig: Weniger Betriebe, dafür größere Flächen. 2023 bewirtschaftete ein Hof im Schnitt 25,6 Hektar – 2020 waren es noch 23,6. Auch die durchschnittliche Rinderanzahl stieg von 34 auf 36 Tiere. Gleichzeitig sank die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft um 10 %.

Bauernbund schlägt Alarm

Für den Niederösterreichischen Bauernbund ist das ein gefährlicher Strukturwandel. Direktor Paul Nemecek warnt: „Die österreichische Landwirtschaft ist geprägt von kleinstrukturierten Familienbetrieben. Trotz Wachstum bleiben unsere Höfe im europäischen Vergleich klein. Doch diese, von den Österreichern so geschätzte Struktur ist durch Billigimporte, Bürokratie und unfaire Marktbedingungen massiv gefährdet.“

Die Forderung des Bauernbundes ist daher glasklar: „Wir fordern einen klaren Kurswechsel – hin zu einem Importstopp für Produkte, die nicht unseren heimischen Produktionsstandards entsprechen. Es ist untragbar, dass unsere Bäuerinnen und Bauern unter höchsten Standards produzieren, während gleichzeitig Billigware aus dem Ausland unsere Märkte überschwemmt.“

Politik muss handeln – für unsere Höfe und Regionen

Der NÖ Bauernbund verlangt konkrete Maßnahmen: regionale Produkte müssen Vorrang bekommen, faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen und die kleinstrukturierte Landwirtschaft politisch abgesichert werden.
Nemecek betont: „Wer bäuerliche Familienbetriebe will, muss sie auch politisch absichern. Ohne sie gibt es keine flächendeckende Versorgung, keine gepflegte Kulturlandschaft und keinen funktionierenden ländlichen Raum.“

Während der Anteil an Biobetrieben leicht gestiegen ist (23,8 % aller Betriebe im Jahr 2023), sinkt die absolute Zahl dennoch – ein weiteres Zeichen, dass Österreichs Bauernland unter Druck steht. Die Zeit zu handeln ist jetzt