In nur sieben Tagen: Bei 21 Bäckern gingen die Öfen aus
Auf ihre Brötchen sind die Deutschen besonders stolz, und just dieses Handwerk scheint aktuell besonders gefährdet. In nur sieben Tagen mussten 21 Bäcker ihre Betriebe schließen. Auch Österreichs Bäcker haben einen Hilferuf abgesetzt. Die hohen Rohstoff- und Energiepreise könnten sie in den Ruin treiben.
In den vergangenen sieben Tagen waren es 21 Bäcker, die ihre Betriebe in Deutschland zusperren mussten. Geht der Trend so weiter, könnten es in wenigen Wochen Hundert weitere Bäcker und Konditoren sein, die ihr Handwerk einfach nicht mehr weiter betreiben können. Sie alle jammern über die hohen Energiekosten und die gestiegenen Rohstoffpreise.
„Mir blutet das Herz“, sagt der 41-jährige Bäckermeister Andreas Rother aus Winterhausen bei Würzburg. Aufgrund der enorm gestiegenen Kosten müsste er mittlerweile acht Euro für ein Kilo Brot verlangen. Das sei für seine Kunden nicht tragbar, wie der Bäcker gegenüber dem Bayrischen Rundfunk erzählte. Er leide psychisch und körperlich unter der Situation, denn er war ohnehin schon der letzte Bäcker.
Österreichische Backbetriebe setzten bereits im Oktober einen Hilferuf ab
111 Jahre versorgte die Bäckerei Schumacher in der Gemeinde Eichelhardt die Menschen mit Brot, berichtet „pleitegeier.de“. Gegen die Energiekrise hatte sie keine Chance. Der Ofen wird künftig kalt bleiben.
Ähnliche Ängste hegen auch österreichische Bäcker. Bereits im Oktober haben die großen Backbetriebe wie „Ankerbrot“, „Der Mann“, „Haubis“, „Resch&Frisch“ sowie „Fischer Brot“ in einer Aussendung gewarnt, dass sie um 50 Prozent ihre Preise erhöhen oder zusperren müssen, wenn sie nicht bald Hilfen für ihre ausufernden Energiekosten erhalten. Der eXXpress berichtete.
Auch Österreichs älteste Bäckerei ist mittlerweile insolvent. Beinahe 418 Jahre überstand der Familienbetrieb jede Krise – doch nun ist Schluss. Die Bäckerei Weinhäupl am Stadtplatz in Altheim (Bezirk Braunau) soll mehr als eine halbe Million Euro Schulden haben.
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