IWF-Chefin Georgiewa in Davos: "2022 wird ein hartes Jahr"
An einen weltweiten Wirtschaftsrückgang glaubt Kristalina Georgiewa vom Internationalen Währungsfonds nicht. Beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos rechnet sie aber sehr wohl mit einer Flaute in einigen Ländern und schweren Herausforderungen in diesem Jahr.
Eine weltweite Rezession ist nach Ansicht von IWF-Chefin Kristalina Georgiewa nicht in Sicht. Das vom Internationalen Währungsfonds prognostizierte globale Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent sei weit von einer Rezession entfernt, sagte Georgiewa am Montag bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos.
Ukraine-Krieg und Pandemie verringern Wachstum
Sie fügte aber hinzu: “Was wir erleben könnten, ist eine Rezession in einigen Ländern, die von vorneherein schwach sind.” Das gelte etwa für Staaten, die sich noch nicht von der Corona-Krise erholt hätten und die in hohem Maße von Energie- und Lebensmittelimporten aus Russland abhängig seien. Georgiewa betonte, insgesamt werde 2022 wegen mehrerer Krisen ein “hartes Jahr”.
In einem Video-Statement auf Twitter zu Beginn der Tagung hatte Georgiewa gemahnt, die Lage sei sehr herausfordernd: Der Krieg in der Ukraine und die Pandemie hätten große wirtschaftliche Konsequenzen und führten zu geringerem Wachstum und steigender Inflation. Gleichzeitig seien langfristige Herausforderungen wie die Klimakrise nicht verschwunden.
0,8 Prozent weniger Wachstum als im Jänner angenommen
Die Weltwirtschaft wird laut IWF-Prognose in diesem Jahr wegen des Kriegs in der Ukraine deutlich langsamer wachsen. Gleichzeitig erwartet der IWF für 2022 eine höhere Inflationsrate, angetrieben von Energie- und Lebensmittelpreisen. Der Fonds rechnet laut seiner im April veröffentlichten Prognose mit einem Wachstum von 3,6 Prozent – 0,8 Punkte weniger als im Jänner angenommen.
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