Jetzt auch in Österreich: Modekette Esprit insolvent - 170 Jobs gehen verloren
Die Pleitewelle in der Modebranche reißt nicht ab. Nach der Insolvenz der Europa-Niederlassung der Modekette Esprit in Deutschland im Mai ist nun auch die Österreich-Tochter zahlungsunfähig.
Am Donnerstag meldete die Modekette Esprit beim Landesgericht Salzburg Konkurs an. Betroffen sollen 173 Mitarbeiter sein. Zu Spitzenzeiten waren es mehr als 600 gewesen. Pleitegrund seien neben einem Umsatzeinbruch gravierende Fehlplanungen der Firmenzentrale. Das Unternehmen verfügt nun noch über zwölf eigene Filialen. 13 Franchisenehmer nutzen die Marke und betreiben 23 weitere Filialen, sind aber gesellschaftsrechtlich nicht mit der nun pleitegegangenen Esprit Handelsgesellschaft m.b.H. verbunden.
Das aktuelle Aktivvermögen der Esprit Handelsgesellschaft m.b.H. beträgt zu Liquidationswerten rund 4,9 Millionen Euro, die Passiva belaufen sich nach derzeitigem Stand – ohne etwaige Schadenersatzforderungen aus Bestandsverträgen – auf insgesamt rund 8,4 Millionen Euro.
Gravierende Fehlplanungen
Im Zeitraum von Jahresbeginn bis zum 20. Juni hat die österreichische Esprit-Tochter bei einem Umsatz von 8,9 Mio. Euro einen operativen Verlust in Höhe von 4,9 Mio. Euro erlitten. Im Gesamtjahr 2023 hatte das Unternehmen noch einen Umsatz von 29,56 Mio. Euro erwirtschaftet, im Jahr zuvor waren es noch 37,4 Mio. Euro. Ursache für den starken Umsatzrückgang waren gravierende Fehlplanungen im Konzern.
Eine Wiederaufnahme der Unterstützung durch die Esprit-Gruppe ist nicht zu erwarten. Die österreichische Esprit-Tochter sieht daher nach derzeitigem Informationsstand keine Fortführungsmöglichkeit. Seit 1995 war Esprit in Österreich tätig. Auf seinem wirtschaftlichen Höhepunkt im Jahr 2010 beschäftigte das Unternehmen in Österreich 610 Mitarbeiter und betrieb 26 eigene Filialen und 60 Partner-Stores.
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