Kniefall vor antisemitischem Mob? Mode-Riese Zara zieht Werbe-Kampagne zurück
Anti-Israel-Aktivisten haben wieder zugeschlagen: Auf Social Media starteten sie massenhaft Boykott-Aufrufe gegen das Mode-Unternehmen Zara. Der Grund: Fotos der neuesten Werbung würden an Kriegsschauplätze in Gaza erinnern. Der koordinierte Protest ging mit Hetze („Völkermord“) gegen Israel einher.
Die Gaza-Erregung rund um eine Modekampagne von Zara belegt vor allem eins: Anti-Israel-Aktivisten koordinieren gerne ihren Protest. Die – ohne jeden Zweifel tragische – Tötung palästinensischer Araber wird von ihnen mehr skandalisiert als irgendetwas sonst – vorausgesetzt es sind israelische Verteidigungsstreitkräfte (IDF), die sie dafür zur Verantwortung ziehen.
Nach Starbucks wird hier aktiv dazu aufgerufen, Zara zu boykottieren!
— Iman Sefati (@ISefati) December 12, 2023
Was passiert derzeit in Berlin?
Diese Bilder erinnern mich wirklich nur an Hamaspropaganda. Wie seht ihr das?#b1212 pic.twitter.com/WUcqsUW8sG
Als die syrische Armee vor gut einem Jahrzehnt ein palästinensisches Flüchtlingslager in Syrien bombardiert hat, hielten die vermeintlichen Pro-Palästina-Aktivisten still, und ebenso, als in weiterer Folge eine halbe Million Menschen im syrischen Bürgerkrieg getötet wurden. Doch seit Israel die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen bekämpft – und damit sein Recht auf Selbstverteidigung wahrnimmt –, stehen weltweite Proteste in Dauerschleife auf dem Programm. Angesichts der zahlreichen Boykott-Aufrufe gegen Zara sah sich der Mode-Riese mittlerweile genötigt, die Kampagne „The Jacket“ zurückzuziehen.
Aktivisten unterstellen „absichtliche Verhöhnung der Palästinenser“
Auf den Werbe-Fotos war das amerikanische Model Kristen McMenamy zu sehen, das inmitten von Trümmern, zerbrochenen Trockenmauern und in Weiß gehüllten Schaufensterpuppen posierte. Palästina-Aktivisten fühlten sich an Bilder von Kriegsschauplätzen in Gaza erinnert und starteten einen Shitstorm gegen Zara. Einer „Verhöhnung“ der Opfer käme die Werbung gleich, behaupteten sie.
„Dies muss Teil einer äußerst unglücklichen Marketingkampagne sein“, meinte ein Twitter-User, „oder einfach nur eine offene Verhöhnung des Völkermords“. Ähnlich äußerte sich eine Instagram-Userin: „Ich weigere mich zu glauben, dass das PR-Team einer globalen Firma wie Zara nicht über die Optik ihrer neuen Kampagne nachgedacht hat, die mitten in einem Völkermord veröffentlicht wurde.“ Und: „Es handelt sich eindeutig um eine absichtliche Verhöhnung der Palästinenser.“ Die Userin beendet ihr Posting mit einem Boykott-Aufruf: „Hört auf, Euer Geld bei Zara auszugeben!!“
Laut Völkerrecht verteidigt sich Israel selbst – und begeht keinen Völkermord
Auffällig ist die Wortwahl: Israel hält sich nach gängiger Ansicht, auch des österreichischen Bundesheeres, an das Völkerrecht – im Gegensatz zu den Hamas-Terroristen. Von einem „Völkermord“ im Gazastreifen kann deshalb keine Rede sein. Israelische Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bekämpfen Terrorkämpfer, die ihrerseits Israel von der Landkarte beseitigen wollen. Bei den bisherigen Kämpfen im Gazastreifen sollen um die 18.000 Menschen getötet worden sein. Das behauptet die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde. Unabhängig überprüfen lässt sich die Zahl nicht.
Auf dem Instagram-Konto von Zara wurden Zehntausende von Kommentaren zu den Fotos gepostet, viele davon mit palästinensischen Flaggen, während auf der Messaging-Plattform X der Slogan #BoycottZara die Runde machte.
Kampagne vor Krieg entworfen und fertiggestellt
Zara hielt daraufhin fest: Die „Atelier“-Kollektion wurde im Juli entworfen. Sie sei von der Herrenschneiderei vergangener Jahrhunderte inspiriert. Die Bilder sollen ein Künstleratelier mit Leitern, Verpackungsmaterial, Holzkisten und Kränen sowie Assistenten in Overalls zeigen. Im September wurden die Fotos aufgenommen. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas begann hingegen erst nach dem 7. Oktober.
Eine bewusste Provokation dürfte demnach nur schwer geplant gewesen sein.
Das Unternehmen lenkte nach dem Protest ein. Die Fotos, die am Montagmorgen auf der Startseite des Zara-Onlineshops gezeigt wurden, waren später nicht mehr auf der Website und der App zu sehen.
Andere Kriegen hatten mehr Opfer – aber weniger lautstarke Aktivisten
Eigentlich hätten vielmehr Juden die Fotos als traumatisierend empfinden können. Schließlich haben die Terrorkämpfer am 7. Oktober zirka 1200 Israelis, davon mindestens 850 Zivilisten, bestialisch getötet. Während die IDF danach ausschließlich Terrorkämpfer ins Visier nimmt, haben die Hamas-Terroristen gezielt unschuldige Zivilisten getötet und teils zuvor schwerst misshandelt, darunter Jugendliche, Kinder, Babys, schwangere Mütter und Ungeborene.
Auch Ukrainer und Russen hätten sich näher besehen einschalten können. Hunderttausende Tote sind auf beiden Seiten seit der Ukraine-Invasion zu beklagen. Nicht minder schlimm hätte die Kampagne für Kongolesen sein müssen; mehr als vier Millionen wurden im Zuge der Kongokriege getötet.
Doch von keiner dieser Gruppen waren Vorwürfe über vermeintliche Unsensibilität der Zara-Kampagne erhoben worden. Die kamen ausschließlich von der entrüsteten Schar der „Palästinenser-Freunde“, die ein weiteres Mal eine direkte Attacke gegen sich ortete, gegen die sie sich „verteidigen“ müsste…
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