Kosten für das Gesundheitssystem explodieren – ein Ende ist nicht in Sicht
Die Kosten für das Gesundheitssystem sind seit 2012 um fast 60 Prozent gestiegen. Schuld daran ist nicht nur die Inflation, sondern vor allem die Demographie. Knapp 4700 Euro pro Kopf kostet die Gesundheit die Steuerzahler. Vor zehn Jahren waren es weniger als 3000 Euro.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) fordert noch mehr Geld für den Gesundheitssektor. Schließlich seien die Kosten angesichts der Inflation noch weiter gestiegen. Näher besehen kann die Teuerungswelle allein nicht einmal annähernd die explodierenden Ausgaben erklären, wie die Wiener Denkfabrik Agenda Austria aufzeigt.
Die Kosten steigen vor allem aufgrund der Alterung
Die Inflation ist seit 2012 um 26,4 Prozent gestiegen, die Gesundheitsausgaben pro Kopf sind in der gleichen Zeit um mehr als das Doppelte angewachsen – auf 4600 Euro Person, ein europaweiter Spitzenwert.
Der Tadel, der Staat sei zu knauserig, ist lenkt auch von dem viel größeren Problem weg: dem demographischen Wandel. Im Durchschnitt liegt die Lebenserwartung hierzulande bei 81,3 Jahren. Das hält sich nicht die Waage mit den Menschen im erwerbstätigen Alter, von deren Steuern die altersbedingten Leiden und Gebrechen finanziert werden sollen. In den kommenden Jahren wird sich dieser Trend noch zusätzlich verschärfen. Die Gesundheitsausgaben steigen aufgrund der Alterung der Gesellschaft laufend. Auf Kosten der Steuerzahler.
Die Regierung muss dafür die notwendigen finanziellen Spielräume schaffen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert.