Krieg und Inflation: Größter Staatsfonds der Welt verliert 170 Milliarden Euro
Norwegens Staatsfonds, der größte der Welt, hat im ersten Halbjahr 170 Milliarden Euro verloren. Der Grund für den immensen Verlust waren schwächelnde Aktienmärkte aufgrund von Kriegs- und Inflationsängsten.
Der norwegische Staatsfonds hat im ersten Halbjahr wegen der schwächelnden Aktienmärkte infolge von Kriegs-, Inflations- und Rezessionsangst einen Rekordverlust verbucht. Das Minus summierte sich auf 1,68 Billionen norwegische Kronen (170 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Staatsfonds in Oslo mitteilte. Die Kapitalrendite des mit umgerechnet 1,3 Billionen Euro schweren Fonds lag damit von Jänner bis Juni bei minus 14,4 Prozent.
Teil des Verlustes konnte wettgemacht werden
Der Fonds schnitt damit aber immer noch um 1,14 Prozentpunkte über der Rendite seines Referenzindexes ab. “Der Markt war durch steigende Zinsen, hohe Inflation und den Krieg in Europa gekennzeichnet”, sagte der Chef von Norges Bank Investment Management, Nicolai Tangen. Ein Teil der Verluste – zu denen vor allem der 28-prozentige Wertverlust bei den Technologieaktien beitrug – wurden inzwischen wieder wettgemacht. Der Grund: Die Märkte sind im Juli und bisher auch im August ins Plus gedreht.
Meta, Amazon und Apple verzeichneten größten Verlust
Tangen, der 2021 noch den zweithöchsten Gewinn in der 26-jährigen Geschichte des Fonds vermelden konnte, hat wiederholt vor schwachen Märkten gewarnt. “Das ist durchaus im Rahmen dessen, was man erwarten kann”, sagte er zu dem Minus im ersten Halbjahr. Den größten Verlust in seinem Aktienportfolio verzeichnete der Staatsfonds mit seinen Anteilen am Facebook-Mutterkonzern Meta, wo der Wert der Fondsanlage um 38 Milliarden Kronen (3,8 Milliarden Euro) sank, gefolgt von Amazon mit 35 Milliarden (3,6 Milliarden Euro) und Apple mit 30 Milliarden Kronen (3 Milliarden Euro).
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