
Lang hat's gedauert: WKStA traut sich jetzt gegen Benko persönlich
Schluss mit der angezogenen Handbremse: Nach Staatsanwaltschaften im Ausland trauen sich jetzt auch die heimischen Ankläger von der WKStA gegen Signa-Pleitier Rene Benko persönlich wegen Betrugsverdacht zu ermitteln. Er soll vorsätzlich eine Bank bei einem Kredit getäuscht haben.
Die Mühlen der Justiz mahlen bisweilen langsam, aber sie mahlen: Nach auffallend langer Vorermittlungsphase haben sich die Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nun doch dazu durchgerungen, gegen den Hauptverantwortlichen für die größte Unternehmenspleite der Zweiten Republik persönlich zu ermitteln. Ex-Signa-Zampano Rene Benko wird als Beschuldigter geführt. Er soll bei einer Kreditvergabe im Sommer 2023 bei einer heimischen Bank Liquidität vorgegaukelt haben, obwohl ihm längst das Wasser bis zum Halse stand. Mutmaßlicher Schaden allein in diesem Fall: 25 Millionen Euro.
Natürlich gilt für Benko auch in dieser Causa die Unschuldsvermutung. Doch ebenso selbstverständlich hat die Justiz zu gewährleisten, dass sich der umtriebige Ex-Milliardär nicht absetzen kann oder gar seine größten Fähigkeiten weiter ausspielen kann – schließlich gilt Benko als Meister der Verschleierung. Verdunkelunggefahr heißt das unter Juristen – ein klassischer U-Haft-Grund.
Damit ist bei der bisherigen Geschwindigkeit der WKStA-Ermittlungen allerdings nicht so schnell zu rechnen.
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