
Magna kämpft mit Auftragslücken: Umsatz bricht ein
Rückläufige Erlöse und zunehmender Preisdruck belasten den Zuliefergiganten Magna. Doch neue Aufträge aus China könnten dem Konzern frischen Schwung verleihen.
Der weltweit tätige Automobilzulieferer Magna International hat einen spürbaren Dämpfer im ersten Quartal 2025 hinnehmen müssen. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 8 % auf 10,1 Milliarden Dollar – ein Rückgang von rund 900 Millionen im Vergleich zum Vorjahr.
Auch das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) fiel von 469 auf 354 Millionen Dollar. Besonders Magna Österreich blieb nicht verschont: Hier brachen die Erlöse um 107 Millionen Dollar auf rund 1,3 Milliarden ein.
Steigende Unsicherheit im Automarkt
Die Ursachen für die schwächeren Zahlen sind vielfältig. Besonders aber die Umstellung hin zur E-Mobilität in Europa stellt die gesamte Kfz-Branche unter Druck. Laut Magna sank die weltweite Personenwagenproduktion im Quartal um 3 %. Besonders stark war der Rückgang in Europa mit 8 % und in Nordamerika mit 5 %. Einziger Lichtblick: China verzeichnete ein Plus von 2 %.
Magna-CEO Swamy Kotagiri zeigte sich angesichts der Lage dennoch optimistisch: „Die operativen Ergebnisse des ersten Quartals 2025 übertrafen unsere Erwartungen“, erklärte er. Angesichts eines „komplexen und unsicheren Umfelds“ sieht sich das Unternehmen gezwungen, mit angepassten Produktionsplänen und Umstrukturierungen zu reagieren. Diese Entwicklung betreffe auch Magna Österreich. Sollte es hier zu weiteren Auftragsrückgängen kommen, wären erneut Sparmaßnahmen denkbar.
Jobverluste und Fertigungsrückgänge
In den letzten zwölf Monaten musste Magna in Österreich tiefgreifende Einschnitte vornehmen. Allein im April 2024 wurden in Graz rund 500 Stellen gestrichen – zuvor waren bereits 450 Jobs abgebaut worden. In Lannach kündigte Magna Powertrain im Herbst den Abbau von 200 weiteren Arbeitsplätzen an.
Im März 2025 dann ein Hoffnungsschimmer: Magna kündigte an, künftig neue Fahrzeugmodelle chinesischer Hersteller in der Steiermark zu montieren. Die Marken Xpeng und GAC sollen ab Juni im Grazer Werk Fahrzeuge im sogenannten SKD-Verfahren (Semi Knocked Down) fertigen. Dabei werden vorgefertigte Fahrzeugteile aus China angeliefert und vor Ort mit Komponenten wie Motoren und Achsen vervollständigt.
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