Medienkongress warnt: Vielen Verlagen geht das Papier aus
300 Chefredakteure des ganzen Kontinents versammelten sich im “Palais Niederösterreich” in Wien auf dem “European Publishing Congress”. Dabei wurden unter anderem die aktuellen Probleme der Medienbranche diskutiert.
“Die Sparrunden der Verlage in der Vergangenheit haben unverhältnismäßig stark die Redaktionen getroffen und dazu geführt, dass das Netz der Lokalredaktionen immer mehr ausgedünnt wurde. Das war ein Fehler”, meinte Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende und Co-Eignerin der Funke Mediengruppe, gleich in ihrer Eröffnungsrede.
Sorge um Produktion von Printmedien
Auch Philipp Welte, Vorstand der “Hubert Burda Media Holding” setzte nach: “Bis heute wissen viele Verlage nicht, auf welchem Papier sie im dritten oder vierten Quartal ihre Zeitschriften drucken sollen.” Dabei bereitet jedoch nicht nur die Produktion der Printmedien Sorgen – auch im Werbemarkt wird zurzeit ein deutlicher Rückgang verzeichnet.
"Klick-Logik" sei kritisch zu betrachten
Zudem sei die “Klick-Logik” vieler Redaktionen kritisch zu betrachten. Dabei werde genau gemessen, wie viele Menschen einen Text anklicken, wie viel Zeit sie in der Story verbringen und bis zu welchem Absatz gelesen wird. Zusätzlich wird überprüft ob ein Artikel Abos generiert und wie er zum Beispiel auf Facebook oder Twitter gelesen wird. “Datenorientiert arbeiten ist sinnvoll, datengetrieben ganz bestimmt nicht”, betonte Becker. Ansonsten bestünde die Gefahr der Boulevardisierung und Skandalisierung.
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