Mega-Staudamm: Mehr Strom für Äthiopien – weniger Wasser für Sudan & Ägypten?
Äthiopien hat im Beisein mehrerer hochrangiger Regierungsvertreter den umstrittenen Mega-Staudamm am Nil in Betrieb genommen. Während die Regierung Strom für ganz Afrika verspricht, bangen der Sudan und Ägypten um ihre Wasserversorgung.
In Äthiopien hat die Stromproduktion an dem Mega-Staudamm am Nil begonnen. Regierungschef Abiy Ahmed eröffnete die 145 Meter hohe Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre im Beisein weiterer hochrangiger Regierungsvertreter am Sonntag offiziell und löste mit einer Reihe von Knopfdrücken die historische Stromproduktion aus.
“Dieser großartige Damm wurde von Äthiopiern, aber nicht nur für Äthiopier gebaut”, sagte ein Regierungsmitglied während der Einweihungsfeier. Von dem Wasserkraftwerk würden “alle afrikanischen Brüder und Schwestern profitieren”.
Projekt sorgt seit Jahren für Streit
Das milliardenschwere Wasserkraftwerk-Projekt sorgt seit Jahren für Streit unter den Nil-Anrainern. Während Äthiopien argumentiert, dass die 1,8 Kilometer lange und 145 Meter hohe Talsperre für seine Stromproduktion unerlässlich ist, fürchten die flussabwärtsgelegenen Anrainerstaaten Sudan und Ägypten um ihre Wasserversorgung.
Mit dem Streit hatte sich im vergangenen Sommer der UN-Sicherheitsrat befasst. Einen Vermittlungsvorschlag des Gremiums wies Äthiopien aber zurück.
Stromproduktion verdoppelt sich
Der Mega-Staudamm soll nach den Plänen Äthiopiens eine jährliche Leistung von 5000 Megawatt erreichen. Die Stromproduktion Äthiopiens würde sich dadurch verdoppeln.
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