Meta gab am Dienstag bekannt, einen exklusiven 20-Jahres-Vertrag mit dem US-Energieversorger Constellation Energy abgeschlossen zu haben. Geliefert wird künftig die gesamte Stromproduktion des Atomkraftwerks Clinton im US-Bundesstaat Illinois. Constellation-CEO Joe Dominguez erklärte: „Durch den langfristigen Vertrag erhalte sein Unternehmen die notwendigen Mittel, um den Weiterbetrieb der 1987 in Dienst gestellten Anlage sicherzustellen.“ Gespräche mit weiteren Kunden aus der Tech-Branche laufen bereits. 

Stabile Grundlast statt Solarüberschuss

Ursprünglich sollte das Kraftwerk 2017 vom Netz gehen – nur staatliche Subventionen hielten es bislang am Laufen. Nun sorgt ausgerechnet ein privater Großkunde für dessen wirtschaftliche Zukunft. Während Solar- und Windkraft unberechenbar und wetterabhängig sind, liefert Kernkraft planbar und konstant. In Zeiten explodierender Rechenlasten durch Künstliche Intelligenz wird diese Eigenschaft zu einer Schlüsselressource.

Der KI-Boom lässt den Strombedarf weltweit rasant steigen. Neue Rechenzentren schießen in den USA aus dem Boden – ihre Server benötigen vielfach mehr Energie als herkömmliche Systeme. Laut IEA-Prognose könnte sich der Stromverbrauch allein durch KI-Zentren bis 2030 auf 945 Terawattstunden verdoppeln.

Microsoft, Amazon und Google setzen auf Kernkraft

Meta ist nicht allein. Microsoft plant über Constellation die Wiederinbetriebnahme des stillgelegten AKW Three Mile Island. Amazon und Google investieren in moderne Mini-Reaktoren – sogenannte Small Modular Reactors (SMRs). Der Trend ist eindeutig: Die digitale Hochtechnologie setzt auf grundlastfähige Energiequellen. 

Auch in der US-Energiepolitik ist der Kurs klar: Präsident Donald Trump will die nationale Atomstromkapazität bis 2050 vervierfachen – von aktuell 100 auf 400 Gigawatt.