Milliarden-Auftrag für Siemens in Ägypten: Mit dem deutschen ICE durch die Wüste
Ägypten ist ein “Land der langen Wege”. Die Bahn ist in dem nordafrikanischen Land eine beliebte Alternative zum Auto. Bald sollen die Wege kürzer und schneller werden. Siemens baut ein modernes Hochgeschwindigkeitsnetz in der Wüste – und bringt nun auch die Deutsche Bahn als Betreiber ins Spiel.
Die Siemens baut das 2000 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsbahnnetz für Ägypten. Kostenpunkt: Acht Milliarden Euro – der größte Auftrag der Untenehmensgeschichte. Künftig sollen dort auch ICEs durch Nordafrika fahren.
“Der Betrieb soll von einer externen Gesellschaft übernommen werden. Das könnte vielleicht sogar auch für die Deutsche Bahn interessant sein”, sagte Michael Peter, der Chef der Bahnsparte Siemens Mobility.
auch Nachbarländer haben Interesse
Siemens Mobility hatte den Großauftrag vor einer Woche bekannt gegeben. “Es wurde sehr hart verhandelt. Wir haben uns am Ende gegen den chinesischen Wettbewerber CRRC und gegen Alstom durchgesetzt”, wird Peter in der “Süddeutschen Zeitung” zitiert.
Die Züge und die Signaltechnik für Ägypten kommen aus Deutschland, aus den Werken in Krefeld, München-Allach und Braunschweig. Und Ägyptens Nachbarn blicken bereits neidisch hin – und haben selbst Interesse an der deutschen Wertarbeit bekundet.
Von Los Angeles nach Las Vegas im ICE der Deutschen Bahn
Doch nicht nur in Afrika steht der ICE hoch im Kurs. Auch in den USA gäbe es ein großes Interesse an den Hochgeschwindigkeitszügen. “Wir sind zum Beispiel sehr aktiv an der Verbindung Los Angeles – Las Vegas dran”, so Peter. Das freut auch die Anleger: Die Siemens-Aktie gewinnt im XETRA-Handel laut “Finanzen.net” am Montag zeitweise 0,94 Prozent auf 125,18 Euro.
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