Milliardenschulden: Gericht löst chinesischen Immobilien-Riesen auf
“Genug ist genug”: Inmitten der chinesischen Immobilienkrise ordnete ein Gericht in Hongkong die Auflösung des hoch verschuldeten China Evergrande Konzerns an. Das Unternehmen ist mit mehr als 300 Milliarden Dollar verschuldet.
In der Immobilienkrise in China hat ein Gericht Berichten zufolge in Hongkong die Auflösung des hoch verschuldeten Konzerns China Evergrande angeordnet. Ein entsprechendes Urteil fällte Richterin Linda Chan am Montag in der chinesischen Sonderverwaltungszone, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Gläubiger hatten vor dem Gericht geklagt, weil China Evergrande immer wieder Zahlungen verpasste.
“Genug ist genug”, sagte Chan. Evergrande werde in Ermangelung eines “konkreten” Restrukturierungsplans abgewickelt. Der Konzern habe mehr als 18 Monate lang keine effektive Kommunikation oder Lösungen angeboten. Das Verfahren war zuvor mehrfach vertagt worden. Es wird erwartet, dass ein kommissarischer Insolvenzverwalter ernannt wird. Zuvor hatten das Unternehmen noch versucht, mit einem Sanierungsplan eine Liquidation abzuwenden. Die Firma sei aber immer noch nicht fähig, einen konkreten Vorschlag für eine Restrukturierung vorzubringen, bemängelte Chan laut der “South China Morning Post”.
Mehr als 300 Milliarden Dollar Schulden
Evergrande, das mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar (275,96 Milliarden Euro) am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt, war Ende 2021 mit seinen Auslandsschulden in Verzug geraten und zum Symbol der Schuldenkrise im chinesischen Immobiliensektor geworden. Die Entscheidung, den Baukonzern mit Vermögenswerten in Höhe von 240 Milliarden Dollar zu liquidieren, dürfte die bereits angeschlagenen chinesischen Kapital- und Immobilienmärkte erschüttern.
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