Nach Pannenserie bei Boeing: Jetzt rollen die ersten Köpfe
Nach einer Serie von Sicherheitsmängeln und einem Beinahe-Desaster zieht Boeing-Chef Dave Calhoun (66) jetzt die Reißleine! Bis Jahresende schmeißt er seinen Posten hin.
Es war der Schock-Moment: Am 5. Jänner bricht bei einer nagelneuen 737 Max 9 im Flug in 4900 Metern Höhe ein türgroßes Rumpfteil heraus. Nur durch Glück konnte das Flugzeug konnte sicher zum Flughafen in Portland (Oregon) zurückkehren, die Passagiere wurden nur leicht verletzt.
Doch der Vorfall war nur die Spitze des Eisbergs: Bei Kontrollen werden auch an anderen Maschinen lose Teile und lockere Schrauben entdeckt. Immer Zweifel an der Sicherheit des Boeing-Bestsellers 737 Max kommen auf.
Die Folge: Die Kunden sind sauer und verunsichert, stornieren Aufträge und greifen lieber zur Konkurrenz von Airbus. Zuletzt verlor Boeing 65 Flugzeugverträge an die Europäer.
Boeing in der Kritik: Profit vor Sicherheit?
Calhoun stand zuletzt massiv in der Kritik: “Jahrelang haben wir einer schnellen Produktion der Flugzeuge vor der Qualität Priorität eingeräumt, und das muss sich nun ändern”, sagte Boeing-Finanzchef Brian West.
Calhoun hatte 2020 den Spitzenposten bei Boeing übernommen und sollte den Flugzeugbauer nach dem Absturz zweier Flugzeuge mit mehr als 300 Toten und dem darauf folgenden Flugverbot für die 737 Max wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen.
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