Nach Tod Berlusconis: Jetzt steht sein Imperium vor Umstrukturierung
Der Tod des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi (†86) wirft viele Fragen über die Zukunft seines Wirtschaftsimperiums auf. Obwohl sich der gesundheitlich angeschlagene Multimilliardär schon vor Jahren aus dem Mediengeschäft zurückgezogen hatte, drohen jetzt große Umstrukturierungen in seinem Mega-Imperium.
Silvio Berlusconi, der am Montag in Mailand gestorben ist, hinterlässt ein riesiges Vermögen (7 Milliarden Euro) aber auch ein Wirtschaftsimperium. Der „Cavaliere“ hatte sich schon seit längerer Zeit aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen, um sich auf die Politik zu konzentrieren. Trotzdem steht den Unternehmungen eine Umstrukturierung bevor.
Die Aktien des Familienunternehmens MFE-MediaForEurope, stiegen nach dem Tod Berlusconis um 3,7 Prozent. Die MFE betreibt Fernsehsender in Italien und Spanien, hält aber auch 30% an der deutschen ProsiebenSat.1 Ag. Die Aktien des zum Berlusconi-Imperium gehörenden Mailänder Verlagshauses Mondadori stiegen an der Mailänder Börse um 1,4 Prozent.
Berlusconi hat nie einen Erben benannt
Der ehemalige Ministerpräsident Italiens hat öffentlich nie einen Erben für sein Vermögen benannt. Es wird aller Voraussicht nach auf seine fünf Kinder, die er aus zwei Ehen hat, aufgeteilt. Sein Wirtschaftsimperium hat er schon vor Jahren seinen beiden ältesten Kindern Marina und Pier Silvio überlassen. Die 56-jährige Marina Berlusconi steht seit 2005 an der Spitze der Fininvest-Holding, die neben MFE auch den Verlag Mondadori kontrolliert und maßgeblich am Vermögensverwalter Mediolanum beteiligt ist. Sie wurde von ihrem Vater mit Anfang 20 in das Geschäftsleben eingeführt und ihr Einfluss wuchs stark, als sich ihr Vater nach seinem Einstieg in die Politik 1994 aus dem Mediengeschäft zurückzog. Sie galt als Berlusconis Lieblingskind.
Fininvest erklärte, das Erbe Berlusconis bleibe die Grundlage aller Aktivitäten, „die in jeder Hinsicht mit absoluter Kontinuität fortgeführt werden.“ Dies bedeutet jedoch nicht, dass es in den kommenden Monaten nicht zu Veränderungen in der Unternehmensstruktur kommen könnte.
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