Als Ursache für die erneute Insolvenz gab das Unternehmen den Verlust deckungsbeitragsstarker Filialen an: Im Jahr 2023 seien gleich mehrere Mietverträge ausgelaufen. Trotz Bemühungen sei es nicht gelungen, die Mietverträge zu verlängern. Hinzu kommen fehlgeschlagene Investitionen: Die Hubert Auer GmbH & CO KG hatte erhebliche Mittel in den Umbau bzw. Ausbau bestehender und neuer Filialen investiert. Die geplanten Umsätze und die erforderlichen Deckungsbeiträge konnten aber nicht erwirtschaftet werden, hieß es.

Als dritter Grund wurde die Inflation angegeben: So hätten sich die Wareneinsätze für Rohstoffe in den letzten beiden Geschäftsjahren um 40 bis 50 Prozent und die Personalkosten um 20 Prozent erhöht. Diese Kostenerhöhung habe man aufgrund des kompetitiven Marktes auch nicht an die Kunden weitergeben können.

50 Mitarbeiter betroffen, Fortführung geplant

Das Unternehmen plant die Fortführung unter Umsetzung eines Reorganisationskonzeptes. Deckungsbeitragsschwache Filialen sollen teilweise oder ganz geschlossen werden. Folglich wären auch in der Verwaltung entsprechende Kapazitätsanpassungen durchzuführen. Die Produktion soll vom derzeitigen Standort in Seiersberg nach Gratkorn verlagert werden, wodurch es zu einer deutlichen Kostenreduzierung kommen soll. Entsprechende Vorverhandlungen seien bereits geführt worden.

Mit den rund 60 Gläubigern soll neuerlich ein Sanierungsplan abgeschlossen werden, um durch den damit verbundenen Schuldenschnitt einen Fortbestand des Unternehmens darstellen zu können, wobei vorerst eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten wird.

Bereits 2020 war die Bäckerei-Kette insolvent. Die Passiva betrugen damals knapp 4 Millionen Euro, die Aktiva 680.000 Euro. Von den zunächst 77 Mitarbeitern waren nach der Sanierung noch etwa 50 in 16 Filialen beschäftigt. Nun waren nur noch 14 Filialen und 44 Mitarbeiter übrig.